Tombura-Yambio (Fides) - "Was wir erleben, ist symptomatisch für eine Reihe von Faktoren, die wir nicht länger ignorieren dürfen. Dazu gehören die tragische Geschichte des Landes, die endemische Korruption, die innenpolitischen Kämpfe, der moralische Verfall, die mangelnde Achtung vor dem Gesetz und die ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen, die durch die COVID-19-Pandemie noch verschärft wurden", so der Ökumenische Rat und der Interreligiöse Rat für Frieden in West-Äquatoria in einer gemeinsamen Erklärung, in der sie die anhaltende Gewalt in der Region um Tombura verurteilen und die Regierung auffordern, rasch zu handeln, um Frieden und Ordnung wiederherzustellen.
Wie aus dem Dokument hervorgeht, bringen die Religionsvertreter ihre ganze Besorgnis über die Stammeskonflikte zum Ausdruck, die derzeit den Bezirk Tombura verwüsten, und erklärten, dass sie als Vertreter der Kirche angesichts des Leidens ihrer Gläubigen nicht schweigen können.
"Brände, Morde, Waffengewalt, Plünderungen und Zerstörung werden keine positive Veränderung bringen, denn die Gewalt schadet nur den Brüdern und Schwestern, nicht den Eliten oder manipulativen Politikern, die weiterhin in Sicherheit leben", heißt es in der Erklärung.
"Die anhaltende und eskalierende Gewalt im Bundesstaat West-Äquatoria, insbesondere im Bezirk Tombura, gibt Anlass zu großer Besorgnis", erklären der lutherische Erzbischof Samuel Peni von Yambio und der katholische Bischof Barani Eduardo Hilboro Kussala von Tombura-Yambio. „Gewalt erzeugt immer mehr Gewalt", betonen sie, "und auf lange Sicht wird sie nicht dazu beitragen, die dringenden Probleme im Land zu lösen. Wir, die Verantwortlichen der Kirche, werden angesichts des Leidens unserer Gläubigen niemals schweigen: Wo ist die Regierung des Südsudan, wenn sich die Gemeinschaften gegenseitig bekriegen? Was ist die Wahrheit, die sich in dieser sinnlosen Gewalt verbirgt?".
Der Südsudan, der erst kürzlich den 10. Jahrestag seiner Unabhängigkeit feierte (vgl. Fides 10.7.2021), steht seit einiger Zeit am Rande des Abgrunds. "Die Südsudanesen sind der leeren Versprechungen überdrüssig. Unsere hart erkämpfte Freiheit steht auf dem Spiel. Die Anarchie und das Chaos müssen ein Ende haben. Wir rufen den gesamten Südsudan und insbesondere den Bezirk Tombura auf, die anhaltende Gewalt zu beenden. Gewalt wird uns nicht weiterbringen".
(AP) (Fides 4/8/2021)