Tombura (Fides) - Die Lage von 15.000 Binnenvertriebenen allein in Tombura werde von Tag zu Tag ernster. Dies betont Kia Moses, Vertreter der Katholischen Organisation für Entwicklung und Frieden (CODEP), der zusammen mit anderen Vertretern humanitärer Organisationen fünf Tage in der im Bundesstaat West-Äquatoria gelegenen Stadt verbrachte, um dort nach den anhaltenden Stammeskämpfen die Lage vor Ort zu beurteilen.
In einer Mitteilung der Diözese Tombura-Yambio ist von Angriffen, Plünderungen, Morden, Bränden und Vergewaltigungen die Rede, die viele Einwohner zur Flucht gezwungen haben. "Die Situation ist auch im Hinblick auf die Gesundheit und die Bildung riskant, da zum Beispiel die Klassenräume der Grundschule St. Mary's nachts von den Vertriebenen zum Schlafen und gleichzeitig tagsüber von den Schülern zum Lernen genutzt werden“, heißt es weiter.
Das humanitäre Team will nach Rii-Yubu Payam weiterreisen, das drei Meilen von der Grenze zur Zentralafrikanischen Republik entfernt ist und im Westen des Bezirks Tombura liegt. Die Stadt ist ebenso wie Tombura stark betroffen, und bewaffnete Gruppen haben dort die Dörfer Akpa, Mabenge, Gbatanzere und Kpatanayo gestürmt. Mehr als 30 Gemeindemitglieder in dem Gebiet wurden von der bewaffneten Gruppe entführt, und ihr Verbleib ist bis heute unbekannt.
"Es ist noch nicht klar, welche konkreten Lösungen von den lokalen, staatlichen und nationalen Regierungen ausgearbeitet wurden, um die anhaltende Unsicherheit im Bezirk Tombura zu beenden, aber im Moment ist die Situation katastrophal", betonte der CODEP-Vertreter.
Die Katholische Organisation für Entwicklung und Frieden (CODEP) ist die humanitäre Abteilung der katholischen Diözese Tombura-Yambio. Zusammen mit anderen nationalen humanitären und Nichtregierungsorganisationen konnten sich deren Mitarbeiter ein Bild von der Situation machen und berichtet, dass die Gesamtzahl der Binnenflüchtlinge in Tombura 15.512 beträgt, die sich wie folgt auf drei verschiedene Unterkünfte verteilen: 5074 in der katholischen Kirche St. Mary Tombura und der St. Mary Primary School; 2874 auf dem Gelände der Gemeinde Adeesa und 7.564 in Gamunakpe.
Wie aus der Notiz hervorgeht, beschuldigte unterdessen der Gouverneur des Bundesstaates Westäquatoria, Generalleutnant Alfred Futuyo Karaba, am vergangenen 7. Juli 2021 vier Politiker aus Juba, die Unsicherheit in dem Bundesstaat zu schüren. Der stellvertretende Gouverneur des Bundesstaates, Gaaniko Kennedy dementierte daraufhin die Äußerungen Radio öffentlich und bezeichnete die Anschuldigungen als falsch. Dieses kontroverse Klima trägt indes zur Besorgnis der Bürger bei, die keine baldige Lösung für das Problem sehen.
(AP) (Fides 02/08/2021)