ASIEN/SINGAPUR - Interreligiöser Dialog: Junge Menschen tauschen sich über die Inhalte von "Fratelli tutti" aus

Samstag, 26 Juni 2021 dialog   jugendliche   solidarietät   ordensgemeinschaften  

Singapur (Fides) – Die Förderung des interreligiösen Dialogs unter jungen Menschen gehört zu den Prioritäten der katholischen Kirche in Singapur, die im Jahr 2021 das 200jährige Jubiläum der Ankunft des christlichen Glaubens feiert. Die Abteilung für den interreligiösen Dialog der Erzdiözese Singapur hat deshalb in den letzten Tagen ein spezielles interreligiöses Online-Forum für junge Menschen organisiert, an dem 160 junge Erwachsene verschiedener Religionen aus ganz Singapur teilnahmen.
Die in Zusammenarbeit mit dem Wee Kim Wee Centre der Singapore Management University (SMU WKWC) und der S. Rajaratnam School of International Studies (RSIS) auf den Weg gebrachte Initiative wurde vom Ministerium für Kultur, Gemeinschaft und Jugend (MCCY) unterstützt.
Unter den Teilnehmern waren Mitglieder der hinduistischen, jüdische, buddhistischen, taoistischen, christlichen (katholischer, protestantischer, orthodoxer) und muslimischen Gemeinde sowie Sikh- und Bahai. Im Rahmen der vierstündigen Veranstaltung tauschten sich die Teilnehmer über die Enzyklika von Papst Franziskus „Fratelli tutti“ über Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft zu vertiefen.
Die Inhalte und die katholische, die säkulare und die islamische Perspektive des Dokuments erläuterten mit ihren Beiträge der Generalvikar für interreligiöse Beziehungen, Pater John-Paul Tan OFM, Pater Derrick Yap OFM, Professor Justin Tse und schließlich Prof. Dr. Mohamed Bin Ali.
Pater Yap sprach über den spirituellen Hintergrund der Enzyklika und den Ruf zur Geschwisterlichkeit in einer modernen individualistischen Welt, Professor Mohamed hob die gemeinsamen Themen des Islam wie Menschlichkeit, Menschenwürde, Brüderlichkeit und soziale Freundschaft hervor, während Professor Justin Tse den Teilnehmern eine säkulare Perspektive veranschaulichte und stellte fest, dass Religionen die Geschichte der Zivilisationen stets beeinflusst haben.
Einig waren sich die Teilnehmer, dass der Dialog kein Selbstzweck sein darf. Stattdessen sei er „ein Mittel, um eine besseres Zukunft zu gestalten und gemeinsames Handeln zu fördern“. Der interreligiöse Dialog müsse konkreten Aktionen entwickeln, die sich auch im Alltag manifestieren. Die Teilnehmer erörterten dabei vor allem, wie junge Menschen den interreligiösen Dialog mitgestalten könnten und waren sich einig: „Wir müssen mit kleinen Aktionen und Botschaften der gegenseitigen Liebe beginnen“
Singapur hat 5,7 Millionen Einwohner, etwa 383.000 sind Katholiken (9 % der Bevölkerung).
(SD-PA) (Fides 26/6/2021)


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