Maputo (Fides) - „Die Hilfsmaßnahmen müssen Aspekte eines guten Zusammenlebens zwischen Vertriebenen und der lokalen Bevölkerung berücksichtigen. Die Unterstützung sollte sich nicht nur an Vertriebene richten und dabei die lokale Bevölkerung völlig ignorieren“, so der Apostolischer Administrator von Pemba, António Juliasse Sandramo. Die Provinzhauptstadt befindet sich im Norden Mosambiks, wo Vertriebene aus den von Gewalt bewaffneter Gruppen betroffenen Gebieten Zuflucht suchen. Bei Zusammenstößen mit der mosambikanischen Armee haben bereits mehr als 2.800 Menschen das Leben verloren und 714.000 mussten fliehen.
Um in der Region Rivalitäten und Konflikte zwischen der lokalen Bevölkerung und den Vertriebenen zu vermeiden, ist es laut Erzbischof Sandramo notwendig, die zur Aufnahme der Vertriebenen mobilisierten Ressourcen zu teilen, angefangen bei Grundstücken über Baumaterialien für Häuser bis hin zur Versorgung mit grundlegenden Hilfsgütern und Dienstleistungen.
Es sei auch notwendig, den Konflikt durch den Dialog mit der islamischen Bevölkerung und innerhalb der muslimischen Gemeinschaften zu beenden, so Erzbischof Sandramo. "Der Dialog mit muslimischen Brüdern und untereinander muss gefördert werden", so der Bischof. "Insbesondere Familien müssen einen Weg finden, mit jungen Menschen in einen Dialog zu treten, um ihnen zu zeigen, dass das wahre Gesicht der islamischen Religion nicht Gewalt ist."
Bischof Juliasse bemerkte schließlich, dass sich auch internationale Investoren ohne Sicherheiten bald zurückziehen werden „Wenn es keine Sicherheit mehr gibt, ist es schwierig, Investitionen anzuziehen. Einige Investitionen wurden aufgrund von Unsicherheit bereits eingestellt."
Der Sprecher der Diözese Pemba, Pfarrer Kwiriwi Fonseca, prangert unterdessen die Entführung von Kindern und Jugendlichen durch dschihadistische Gruppen an, die dann zwangsweise in ihre Reihen rekrutiert werden (vgl. Fides 8.6.2021). Über die Zahl der vermissten Kinder und Jugendlichen gibt es zwar keine offiziellen Angaben, aber "es sind mehrere Hundert, wenn man die verschiedenen Dörfer berücksichtigt, aus denen sie entführt wurden", sagte der Pfarrer. Die Jungen werden zu Kämpfern ausgebildet, während die Mädchen sexueller Gewalt ausgesetzt und mit den Dschihadisten verheiratet werden.
(L.M.) (Fides 16/06/2021)