ASIEN/INDIEN - Wahltermin an Ostern: Bischof bittet um Verschiebung

Freitag, 5 März 2021 politik   wahlen   glaube   ortskirchen  

Agartala (Agenzia Fides) - Christen im nordöstlichen indischen Bundesstaat Tripura sind verärgert über die Abhaltung der Bezirksratswahlen am Ostersonntag und fordern die Verschiebung des Wahltermins. "Die Planung von Wahlen zum Ostersonntag, die dem zentralen Geheimnis des Glaubens für alle Christen auf der Welt gewidmet ist, wird nicht nur dazu führen, dass christliche Wähler nicht an der Wahlprozess teilnehmen werden, sondern es beleidigt auch das religiöse Empfinden der christlichen Glaubensgemeinschaft", heißt es in einer Stellungnahme des Bischofs von Agartala, Lumen Monteiro.
"Die Christen im Bundesstaat Tripura, insgesamt etwa 160.000 Gläubige, waren enttäuscht und bestürtzt, als sie das Datum der Wahlen erfuhren", so Pfarrer Joseph Pulinthanath, Sprecher der Diözese Agartala.
Die Diözese Agartala umfasst den gesamten Staat, und damit auch die Gebieten in denen die Wahl für den Autonomen Bezirksrat von Tripura für den 4. April, Ostersonntag, geplant ist. Der Autonome Bezirksrat verwaltet die Gebiete, die von den indigenen Stämmen der Tripura besiedelt werden. Fast 68% der Fläche des Staates, der größtenteils aus Wald und Hügeln besteht, fällt unter die Zuständigkeit des Rates.
In seinem Schreiben an den Staatskommissar für die Wahlen bringt Bischof Monteiro seine Besorgnis über das Datum der Abstimmung zum Ostersonntag im Namen der dort ansässigen christlichen Gemeinden zum Ausdruck und bittet um die Verschiebung des Wahltermins, "damit alle Bürger sowohl ihrem Wahlrecht Gebrauch machen als auch ihren Glaubenspflichten als Christen nachkommen können".
Sagar Sagma, katholischer Laienführer, sagte gegenüber dem Fides über die Wahlen am Ostersonntag: „Die Wahlkommission hat das religiöse Empfinden der Christen und die Bedeutung von Ostern nicht berücksichtigt. Das ist nicht angemessen und bringt uns in Schwierigkeiten. Wir hoffen auf eine Verschiebung ".
Tripura ist der drittkleinste Staat in Indien. Es erstreckt sich über 10.491 km² und grenzt im Norden, Süden und Westen an Bangladesch und im Osten an die indischen Bundesstaaten Assam und Mizoram. Aufgrund seiner geografischen Isolation und der unwegsamen Gebirgszüge, ist sein wirtschaftlicher Fortschritt behindert. Armut und Arbeitslosigkeit sind weiterhin weit verbreitet in Tripura, das nur über eine begrenzte Infrastruktur verfügt. Die meisten Einwohner sind in der Landwirtschaft und damit verbundenen Tätigkeiten tätig, obwohl der Dienstleistungssektor den größten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt des Staates leistet. Die Kirche versucht ethnische Gruppen mit Sozialarbeit, Bildung, Gesundheitsfürsorge und Evangelisierung zu begleiten.
Von etwa 3,6 Millionen Einwohnern sind 83% Hindus, Muslime 8,6%, Christen etwa 4,3%, der Rest Sikhs und Anhänger von Stammesreligionen.
(SD-PA) (Fides 5/3/2021)


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