ASIEN/JORDANIEN - Impfkampagne berücksichtigt Flüchtlinge: Bischof Shomali begrüßt Entscheidung der Regierung

Mittwoch, 20 Januar 2021

Amman (Fides) – Der Vikar des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem für Jordanien würdigt die Entscheidung der jordanischen Regierung, Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien im Rahmen der Covid 19-Impfkampagne von Anfang an zu berücksichtigen. „Dies begrüßen alle, einschließlich der jordanischen Bürger, denn es bestätigt, dass in Jordanien Flüchtlinge als Menschen mit den gleichen Rechten anerkannt und behandelt werden so“, Bischof William Hanna Shomali, im Gespräch mit Fides. "Die Entscheidung der Regierung", fügt der aus Beit Sahour stammende palästinensische Bischof hinzu, "hat mehrere Gründe: Flüchtlinge sind arm, sie haben keine Mittel, um den Impfstoff selbst zu bezahlen. Jordanien erhält internationale Hilfe, wenn auch nicht ausreichend, um die Aufnahmecampfs für Flüchtlinge auf seinem Territorium aufrechtzuerhalten, und daher erfüllt die kostenlose Ausweitung der Impfstoffverabreichung auf Flüchtlinge auch elementare Kriterien der Gerechtigkeit. Jordanien ist für das Schicksal der Flüchtlinge verantwortlich, und trägt diese Verantwortung. Die Ausweitung der Impfkampagne auf Flüchtlinge von Anfang an bedeutet natürlich auch einen Gesundheitsschutz für die übrigen Einwohner des Landes. Kurz gesagt, die Entscheidung der Regierung hat verschiedene Gründe, aber der Hauptgrund bleibt der humanitäre: Die auf dem Staatsgebiet anwesenden Flüchtlinge sind Menschen, und ihr Leben muss wie das der jordanischen Bürger geschützt werden.“
Die Entscheidung Jordaniens wurde auch vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), die Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Jordanien verwaltet, in denen Hunderttausende irakische und syrische Flüchtlinge seit Jahren leben, ausdrücklich gewürdigt.
In dem vom Gesundheitsministerium von Amman ausgearbeiteten nationalen Impfplan ist vorgesehen, dass offiziell registrierte Flüchtlinge (mehr als 700.000 in einem Land mit 10 Millionen Einwohnern) den Impfstoff nach denselben Prioritätskriterien erhalten können, die für jordanische Bürger festgelegt wurden, d. h. Vorrang vor Risikogruppen (ältere Menschen und Menschen mit chronischen Krankheiten).
Jordanien hat bisher 2 Millionen Dosen des Impfstoffs bestellt: Bei den ersten Dosen, handelte es sich um den Impfstoff des chinesischen Unternehmens Sinopharm, aber die lokalen Behörden haben bereits grünes Licht für die Verabreichung des Biontech/Pfizer-Impfstoffs gegeben, von dem die ersten Dosen bereits verabreicht wurden.
In Jordanien wurden bisher über 316.000 Infektionen registriert, die bereits fast 4200 Todesfälle verursacht haben. Die in Zelten und Containern lebenden syrischen Flüchtlinge sind unter anderem in Zaatari. (siehe Foto) untergebracht, wo sich mehr als 70.000 syrische Flüchtlinge befinden, die auch den psychischen Folgen der Pandemie leiden. Nach Angaben des UNHCR sind derzeit rund 2.000 Fälle von Covid-19-Infektionen bei syrischen und irakischen Flüchtlingen in Jordanien gemeldet.
(GV) (Fides 20/1/2021)


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