AFRIKA/D.R. KONGO - Kostenlose Bildung: Bischofskonferenz sieht Mängel bei der Umsetzung

Mittwoch, 20 Januar 2021 bildungswesen   schule   bischöfe  

Kinshasa (Fides) - „Das System der kostenlosen Grundbildung leidet unter einem Führungsdefizit im Bildungswesen verbunden mit mangelnde Visionen, Planung und Budget. Verschiedene Maßnahmen des Bildungsministeriums gelten nur der Außenwirkung und nicht den eigentlichen zugrunde liegenden Probleme, was in einigen Fällen zu schwerwiegenden Mängeln bei der Verwaltung und Konsolidierung des Systems der kostenlosen Bildung geführt hat.“
Dies betont die Kongolesische Bischofskonferenz des Kongo (CENCO) die eine Untersuchung zur Einführung einer kostenlosen Grundbildung in staatlich anerkannten katholischen Schulen in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) durchgeführt hat. Eine zusammenfassende Erklärung zu diesem Thema ließ der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Pfarrer Donatien Nshole, veröffentlichen.
Freie Grundbildung wird von der Verfassung der Demokratischen Republik Kongo garantiert. Deren praktische Umsetzung wurde jedoch erst im Mai 2019 vom Präsidenten der Republik Félix Tshisekedi beschlossen, stieß jedoch zunächst auf einige Schwierigkeiten, unter denen auch katholische Schulen leiden.
Die katholische Kirche betreibt 18.638 Schulen mit 253.844 Lehrern im Land, die von 5.572.611 Schülern besucht werden. CENCO stellte fest, dass unter den an staatlich anerkannten kirchlichen Schulen arbeitenden Lehrern insgesamt 40.851 (16,1%) nicht vom Staat bezahlt werden.
Die CENCO sei entschlossen, das System der kostenlosen Grundbildung zu unterstützen, da er der kirchlichen Soziallehre und insbesondere der bevorzugten Option für die Armen entspreche, betont jedoch: "Wir hoffen, dass die neue Regierung... dieses Problem dringend angeht, da die kostenlose Bildung unter den gegenwärtigen Bedingungen zu einer Bombe werden kann, die die Zukunft unserer Kinder gefährdet und unserem Land weiteren Schaden zufügt“.
(P.M.P.) (Fides 20/1/2021)


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