AMERIKA/KOLUMBIEN - Zur Covid-19-Pandemie gesellt sich eine „Epidemie“ der Gewalt

Dienstag, 19 Januar 2021 menschenrechte   gewalt   kinder   bischöfe  

Pasto (Fides) - "Zu der Trauer um die mehr als tausend Menschen, die in unserer Region gestorben an der Covid-19-Pandemie sind, gesellt sich der Schmerz über 'eine weitere Epidemie‘, die durch irrationale Gewalt verursacht wird", so der Bischof Juan Carlos Cárdenas Toro von Pasto, nach dem grausamen Mord an dem Mädchen Marbel Rosero in Las Mesas in der Gemeinde El Tablón de Gómez.
"Dieser und andere Morde dürfen uns nicht gleichgültig lassen", unterstrich der Bischof, der den Eltern und Verwandten der jungen Frau und der anderen vier Frauen, die in der ersten Woche des Jahres ermordet wurden, im Rahmen eines Gottesdienstes seine Verbundenheit zum Ausdruck brachte und für den Frieden für die Region betete.
"Jedes menschliche Leben ist heilig", wiederholte Erzbischof Cárdenas Toro und forderte die Täter zur Reue und Beendigung der Gewalt auf. Die zuständigen Behörden bat er, „alles zu tun, um das Grundrecht aller Menschen auf Leben zu gewährleisten, insbesondere derjenigen, die besonders verletzlich und gefährdet sind: Frauen, Jungen und Mädchen, Jugendliche, ethnische und bäuerliche Gemeinden. Die Menschen erwarten Gerechtigkeit, Wahrheit und wirksame Schutzmaßnahmen". Schließlich forderte der Bischof Priester und Ordensleute auf, in sozialen Netzwerke das Gebet zu fördern und „um Frieden und Versöhnung zu bitten“.
Unterdessen wurde aus dem Apostolischen Vikariat Guapi der Mord an der 11-jährigen Mayra Alejandra Orobio Solíswo gemeldet. Auch hier verurteilte Bischof Carlos Alberto Correa Martínez jegliche Form der Gewalt. Er erinnerte daran, dass "jedes Leben ein Geschenk ist, weil es uns jemand schenkt hat - Gott für uns Gläubige - und damit niemand das Recht hat, ein Leben zu zerstören".
Der Prälat zitierte Papst Franziskus und erinnerte daran, dass "Gewalt mehr Gewalt erzeugt, Hass mehr Hass und Tod mehr Tod. Wir müssen diese Kette durchbrechen, die als unvermeidlich dargestellt wird“. Dabei brachte er der Familie des Mädchens sein Beileid zum Ausdruck und forderte er die zuständigen Behörden auf, die Untersuchung zu beschleunigen. „Es besteht ein gewisser systematischer Charakter bei den Verstößen gegen Mädchen und Jugendliche in unserer Gemeinde, aber Einschüchterung und Angst sorgen dafür, dass die Gesellschaft in Guapireño schweigt und sich mitschuldig macht", unterstrich Bischof Correa und forderte alle auf, das Vertrauen in den Herrn des Lebens nicht zu verlieren und das Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod zu schützen.
(SL) (Fides 19/1/2021)


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