ASIEN/PHILIPPINEN - Bischöfe der Visayas-Inseln fordern Schutz der indigenen Völker

Montag, 18 Januar 2021 bischöfe   gerechtigkeit   eingeborene   menschenrechte   gewalt  

Capiz (Fides) – In einem gemeinsamen Hirtenbrief fordern die Bischöfe der westlichen „eine eingehende und unabhängige Untersuchung zu den Ereginissen am 30. Dezember 2020 (vgl. Fides 16/01/2021); die Einstellung der militärischen Intervention gegen indigene Gemeinschaften der Tumandok; ethische Standards bei Polizei- oder Militäreinsätzen und die Benutzung von Kameras, zum Schutz vor falschen Anschuldigungen und zum Schutz der Zivilisten vor Gewaltanwendung oder Machtmissbrauch".
Der Brief ist unterzeichnet von Kardinal Jose Advincula (Erzbischof von Capiz), Bischof Jose Corazon Tala-oc von Kalibo, Bischof Narciso Abellana von Romblon, Erzbischof Jose Lazo von Jaro, und der anderen Bischöfe der Erzdiözese Jaro und wird am Sonntag, den 24. Januar 2021, bei allen Gottesdiensten in den Kirchen der westlichen Visayas verlesen werden.
Die Bischöfe fordern alle auf, "sehr wachsam beim Schutz der Heiligkeit des Lebens zu sein und die Rechte aller zu respektieren und zu schützen" und ermahnen, mit Blick auf wiederholte Morde und Verletzungen der Menschenrechte „ den Willens Gottes zu erkennen und für ihn zu beten" und „nach den Grundsätzen des gewaltfreien Handelns vorzugehen". Die Prälaten lancieren einen beherzten Appell mit der Aufforderung, "die Morde zu stoppen, die Rechte der Menschen zu respektieren, in Frieden zu leben, die Militarisierung in den von indigenen Gemeinschaften bewohnten Regionen zu stoppen".
"Wir, die Bischöfe der westlichen Visayas“, heißt es in den Hirtenbrief, „teilen die Schmerzen und Ängste unserer Brüder und Schwestern des Tumandok-Volkes in Tapaz, Capiz. Wir trauern mit den Familien der neun getöteten Angehörigen des Tumandok-Volkes. Wir teilen das Leid der Verhafteten und wir fühlen uns in die Angst und Unsicherheit derer hineinversetzt, die durch die Gräueltaten vertrieben wurden. Mit Nachdurck verurteilen wir alle Morde und insbesondere die Morde unserer Brüder aus dem Volk der Tumandok. "
"Die Stimmen der 27.000 Opfer eines sinnlosen Krieges gegen illegale Drogen rufen zu Gott nach Gerechtigkeit. In letzter Zeit wurden viele von der Insel Negros als angebliche Mitglieder oder Unterstützer der Kommunistischen Partei der Philippinen - New People's Army (CPP-NPA) - verdächtigt. Jetzt sehen wir, dass dies auch auf der Insel Panay geschieht Ein Mitbruder im Bischofsamt, beklagt die Morde, die er als Fortsetzung der Massenmorde und Verhaftungen anderer Aktivisten auf den zentralen Philippinen in den letzten Monaten bezeichnet."
Der Brief erinnert daran, dass am 30. Dezember 2020 eine gemeinsame Operation der philippinischen Armee und der philippinischen Polizei mit 28 Durchsuchungsbefehlen zum Tod von neun Menschen und zur Verhaftung von 17 Mitgliedern und Anführern der Tumandok-Gemeinden von Tapaz, Capiz, Calinog und Iloilo führte.
Dem Volk der Tumandok gehören 17 indigenen Gemeinschaften in Capiz und Iloilo an die sich seit langem gegen den Bau des großen Jalaur-Staudamms wehren. Vertreter der indigenen Völker und Menschenrechtsorganisationen glauben, dass sie aufgrund ihrer Opposition gegen das Projekt Opfer immer wieder von Militäreinsätzen geworden sind, bei denen sie ans angebliche Mitglieder oder Unterstützer der kommunistischen Guerillakämpfer beschuldigt werden.
Während Polizeibeamte im Zusammenhang mit dem Massaker vom 30. Dezember behaupten, dass man sich gegen Angriffe der Eingeborenen gewehrt habe und es dabei Tote gab, erklären die Familien der Opfer, dass diese sich der Verhaftung nicht widersetzt hätten und dass "sie ermordet wurden".
"Die begangenen Gräueltaten“, so die Bischöfe der Visayas-Inseln, „haben unter den Bewohnern der Tumandok-Gemeinden ein Klima der Angst und Unsicherheit geschaffen. Die Angst hat viele gezwungen, ihre Gemeinden zu verlassen und an sicherere Orte umzuziehen." Die Bischöfe, vertrauen den Schutz der indigenen Völker abschließend der Jungfrau Maria, Nuestra Senora de la Candelaria, der Schitupatronin der westlichen Visayas an, damit Frieden und Gerechtigkeit auf den zentralen Philippinen wiedergestellt werden kann.
(PA) (Fides 18/1/2021)


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