AFRIKA/UGANDA - Präsidentschaftswahl: Bischöfe verurteilen Polizeigewalt und fordern Dialog und Aussöhnung

Montag, 11 Januar 2021 wahlen   gewalt   bischöfe  

Kampala (Fides) - in ihrem Hirtenbrief zur Präsidentschaftswahl am 14. Januar warnen die Bischöfe von Uganda vor "Machtmissbrauch der Behörden und Polizeigewalt gegen unschuldige Bürger und legitime Oppositionsvertreter". Die Bischöfe erinnern an die siebzig Opfer der gewaltsamen Unterdrückung einiger Proteste während der Vorwahlen am 18. und 19. November und verurteilen die Tatsache, dass viele der Opfer in den Händen von Sicherheitsbehörden, die eigentlich für den Schutz von Leben und Eigentum von Bürgern zuständig sind, gestorben sind oder verletzt wurden". "Diese Gewalt zeigt nicht nur den Mangel an politischer Reife, sondern schwächt auch die in der Verfassung der Republik Uganda von 1995 festgelegten demokratischen Grundlagen", so die Bischöfe.
Seit der Unabhängigkeit des Landes kam es bei jeder Wahl zu Verstößen gegen die Menschenrechte. „Die Menschenrechte sind jedoch unveräußerlich, sie wurzeln im Naturrecht“, bemerken dazu die Bischöfe, die auch den Kauf und Verkauf von Stimmen und die im Land weit verbreitete Korruption anprangern.
„Wir fordern daher alle auf, sich so zu verhalten, dass Frieden, Einheit, Gleichheit, Freiheit und soziale Gerechtigkeit gefördert werden. Wir müssen uns alle darauf konzentrieren, unser gemeinsames Zuhause Uganda aufzubauen und nicht zu zerstören. Dies kann nur gelingen, wenn wir einen hohen Grad an politischer Reife nachweisen. Dies schließt die Akzeptanz derer ein, die sich in ihren Meinungen von uns unterscheiden “, unterstreichen die Bischöfe.
Dabei fordern die Bischöfe die Verantwortlichen für die Organisation der nächsten Wahlen auf, „einen glaubwürdigen Wahlprozess zu gewährleisten, dessen Ergebnis von allen interessierten Parteien respektiert werden kann“ und es ermöglicht, dass sich „Wähler in großer Zahl an der Wahl der verschiedenen Kandidaten beteiligen“. „Und sobald die Wahlen vorbei sind, raten wir der Partei, die an die Macht kommt, einen Prozess des Dialogs und der nationalen Versöhnung in Gang zu setzen“, empfehlen die Bischöfe abschließend „In unserem Land gibt es viele offene Fragen, die nicht durch Wahlen oder einen einfachen Führungswechsel gelöst werden können. Die Ugander müssen die Möglichkeit haben, gemeinsam eine Zukunft zu planen und eine Gesellschaft zu fördern, die Gott und der Menschheit angemessen ist“.
(L.M.) (Fides 11/1/2021)


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