AFRIKA/NIGERIA - Religionsvertreter fordern Freilassung der entführten Schüler

Mittwoch, 16 Dezember 2020 entführungen   studenten   dialog   dschihadisten  

Abuja (Agenzia Fides) – Unsere Plattform “verurteilt in vollem Umfang Anschläge, die darauf abzielen, den Frieden und die Ruhe im Land durch Aktionen von Einzelpersonen und Organisationen zu untergraben, die keine guten Absichten im Hinblick auf das Wachstum und die Entwicklung Nigerias haben verfolgen", heißt es in einer Erklärung des interreligiösen “National Ingerfaith and Religipus“ Gremiums von Nigeria in einer Einladung zum Gebets für die Freilassung der mehr als 300 Schüler, die aus der staatlichen Sekundarschule in Kankara im Bundesstaat Katsina in der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember entführt wurden (vgl. Fides 14/12/2020).
"Unsere Gedanken und Gebete gelten den Familien und Verwandten dieser unschuldigen Schüler, die in der Dunkelheit aus ihren Schlafsälen entführt, von finsteren Gruppen, die darauf aus sind, Schmerz, Tränen und Blut im Land zu verbreiten", heißt es weiter.
Die Organisationen würdigen die Reaktion des Militärs und anderer Sicherheitsbehörden und deren Bemühungen, die entführte Schüker zu retten. “Wir sind optimistisch, dass die entführten Schüler sehr bald durch die Gnade Gottes wieder mit ihren Familien vereint sein werden“, so die Religionsvertreter, die alle Nigerianer auffordern, mit den Sicherheitskräften zusammenzuarbeiten und nützliche Informationen für die Befreiung der Schüler zu liefern.
Unterdessen bekannte sich, Abubakar Shekau im Namen der Boko Haram zu dem Anschlag auf die Schule und die Entführung der Schüler. Mit der Aktion solle der „Islam gefördert und nicht-islamische Praktiken zu entmutigt“ werden, “da westliche Bildung nicht die Art von Bildung ist, die Allah und sein heiliger Prophet erlauben", so Abubakar Shekau.
Sollte die Aussage bestätigt werden, wäre es das erste Mal, dass die von Abubakar Shekau angeführte Gruppe einen Angriff in dieser Region, weit entfernt von der traditionellen Hochburg der radikalislamischen Bewegung in Borno im Nordosten Nigerias, durchführt. Experten zufolge wurde die Entführung jedoch nicht direkt von Shekaus Männern durchgeführt. Vielmehr sollen in der Region tätige kriminellen Gruppen damit beauftragt worden sein.
Nach offiziellen Angaben der Behörden wurden in Kankara insgesamt 333 Schulkinder entführt, aber es könnten noch mehr als 500 in den Schüler in den Händen der Dschihadisten sein.
(L.M.) (Fides 16/12/2020)


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