AMERIKA/PERU - Merino tritt nach Protesten mit Toten und Verletzten zurück: Bischöfe fordern tiefgreifenden und umfassenden Dialog

Montag, 16 November 2020 soziale lage   politik   bischofskonferenzen  

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Lima (Fides) – Nachdem er nach der Amtsenthebung von Präsident Vizcarra am vergangenen 10. November die Amtsgeschäfte übernommen hatte (vgl. Fides, 11/11/2020), trat der Parlamentspräsident Manuel Merino am gestrigen, Sonntag, dem 15. November, vom Amt zurück. Der Rücktritt erfolgte nach einer Reihe von Protestkundgebungen der peruanischen Bevölkerung während der vergangenen Woche. Am Samstag, den 14., kamen bei den allgemeinen Protesten gegen die Ernennung von Manuel Merino zwei junge Männer durch Schüsse ums Leben, die von der Polizei abgefeuert worden waren.
Einer der beiden Männer wurde in das Almenara-Krankenhaus gebracht, das eine Erklärung veröffentlichte in der es hieß: „Ein männlicher Patient von etwa 25 Jahren wurde um 20.20 Uhr wegen Schussverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Er wurde in den Bereich Schock-Trauma der Notaufnahme ins Krankenhaus eingeliefert, wo er vom Sicherheitspersonal entgegengenommen wurde, das für die Benachrichtigung über die Ankunft der Leiche verantwortlich war."
Bis zum Samstagabend, dem 14. November, betrug die Zahl der Opfer der Proteste in Peru zwei Tote und 107 Verletzte, von denen 34 schwer verletzt wurden und sich noch im Krankenhaus befinden.
Die Peruanische Bischofskonferenz (CEP) bringt in einer Erklärung zur politischen Krisensituation des Landes zum Ausdruck, was die Bevölkerung zur Teilnahme an vielen öffentlichen Demonstrationen führte: "Jeden Tag wachsen das Misstrauen, die Unsicherheit und die Ungewissheit, unter denen unser Bevölkerung leidet und die irreversible Schäden im Hinblick der Fortschritt Perus verursacht. Um aus dieser Krise herauszukommen, ist ein klarer Weg erforderlich. Es ist wichtig, auf die Klagen und Forderungen der Bevölkerung zu hören, um Vertrauen, Ruhe und sozialen Frieden wiederzuerlangen. Deshalb sind die Bemühungen um einen tiefengreifenden und umfassenden „sozialen Dialog“ von grundlegender Bedeutung auf der Suche nach alternativen Lösungen für Konfrontationen und Konflikte ".
Noch gestern Abend kam der Kongress in einer außerordentlichen Sitzung zusammen, um eine Lösung und einen Ersatz für den Präsidenten zu finden, der bis zu den Präsidentschaftswahlen am 11. April 2021 im Amt bleiben soll.
(CE) (Fides 16/11/2020)


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