Douala (Fides) - Der emeritierter Erzbischof von Douala, Kardinal Christian Tumi, der am 5. November, gegen 18 Uhr auf dem Weg von Bamenda nach Kumo (im Nordwesten des Landes) entführt worden war, wurde freigelassen. Die Freilassung des Kardinals sollte zunächst angekündigt und anschließend wieder rückgängig gemacht, da die Verhandlungen über seine Freilassung, die sofort begannen, veremutlich einige Zeit in Anspruch nahmen. Der Stammeshäuptling König Fon Sehm Mbinglo II. und zehn weitere Personen, die mit Kardinal Tumi entführt worden waren, befinden sich unterdessen weiter in den Händen der Entführer.
„Wir sind überzeugt, dass der Kardinal und die anderen Entführten sicher und gesund freigelassen werden. Wir suchen nach allen Möglichkeiten, um ihre Freilassung sicherzustellen. Wir laden die Kameruner ein, dafür zu beten", so Bischof George Nkuo von Kumbo, sofort nach der Entführung des Kardinals. Bei den Entführern soll es sich um Separatisten handeln, die angeführt von dem so genannten"General Chaomao", einem ehemaligen Pastor, agieren. Am 24. Oktober wurden 8 Kinder von mutmaßlichen separatistischen Angreifern in Kumba im Südwesten bei einem Angriff auf ihr College, das zweisprachige internationale Gymnasium „Madre Francisca“ getötet (vgl.Fides 26/10/2020).
Unterdessen wurde die Entführung des 90-jährigen Kardinals Tumi von vielen Kamerunern verurteilt. Weniger als eine Woche zuvor waren elf Erzieher und Lehrer der Presbyterian Nursery and Primary School auf dem Schulgelände in Kumbo entführt worden.
Der Kardinal setzt sich aktiv für die Lösung der Krise ein, die den Nordwesten und Südwesten Kameruns seit 2016 erschüttert hat, und hat in diesem Zusammenhang die Regierung und die englischsprachigen Separatisten wiederholt zu einem integrativen Dialog für eine konzertierte Lösung des Konflikts eingeladen.
(L.M.) (Fides 6/11/2020)