OZEANIA/PAPUA NEUGUINEA - Erster einheimischer Erzbischof von Rabaul ist ein direkter Nachfahre des seligen ToRot

Donnerstag, 1 Oktober 2020 evangelisierung   missionare   missionsinstitute   ortskirchen   christentum  

Rabaul (Fides) - "Ich danke Gott für die vergangenen Jahre und die pastorale Erfahrung in den Diözesen Bereina und Kavieng. Ich kehre nach Rabaul zurück, wie Jesus nach Nazareth zurückkehrte: dort wurde er vom Volk für das beurteilt, was er getan hatte. Es wird einige geben, die meine Entscheidungen in Frage stellen, aber alles, um was ich bitte, ist Ihre Zusammenarbeit und Geduld, damit ich die Gemeinde mit dem Licht und der Gnade Gottes als neuen Hirte leiten kann", so Bischof Rochus Josef Tatamai (MSC), der neue Erzbischof von Rabaul in seiner Ansprache an die Gläubigen beim feierlichen Gottesdienst anlässlich der Inbesitznahme des Bistums als achten Hirte der Erzdiözese. Wie die Bischofskonferenz des Landes mitteil, hieß die örtliche katholische Gemeinde bei der feierlichen Messe am 29. September in der Herz-Jesu-Kathedrale von Vunapope ihren ersten einheimischen Erzbischof herzlich willkommen. Anwesend war unter den hochrangigen Kirchen vertretern auch der Apostolische Nuntius in Papua-Neuguinea und den Salomonen, Erzbischof Kurian Mathew Vayalunkal.
Erzbischof Tatamai, der elf Jahre in der Diözese Bereina und seit 2018 zwei Jahre lang in der Diözese Kavieng tätig war, ist ein direkter Nachkomme des Katecheten und Märtyrers Peter ToRot, einer Symbolfigur der katholischen Glaubensgemeinschaft in Papua.
Der neue Erzbischof wandte sich in seiner Ansprache insbesondere an die Familien an und forderte alle Eltern auf, zu beten und ihre Kinder zu ermutigen, „ein heiliges Leben in der Kirche zu führen“. „Beten Sie für unsere Kinder, damit sie zu glaubenden Menschen werden und sich als Katecheten, Priester und Ordensleute in den Dienst der Kirche stellen", bat er.
Anschließend unterstrich er die Notwendigkeit zur Verbesserung der Qualität des Apostolats und der pastoralen Maßnahmen im Zeichen der Inklusion. Er dankte seinem Vorgänger, dem emeritierten Erzbischof Panfilo, insbesondere für die Evangelisierungsinitiativen in der Region Pomio, in der er sieben neue Pfarreien gründete, und erinnerte an dessen Engagement für Bildung, Jugend- und Familienarbeit, sowie die Berufungspastoral und soziale Themen.
Die Menschen vor Ort schätzen besonders die Tatsache, dass das Bistum zum ersten Mal einen einheimischen Erzbischof aus der Region hat. "Die Inbesitznahme durch den ersten einheimischen Erzbischof war nicht nur ein Meilenstein für die Kirche, sondern für die gesamte Provinz. Es ist ein sehr wichtiger und bedeutender Schritt. Wir sind Gott für dieses Geschenk dankbar", so die Katholikin Patricia. Die vorherigen sieben Erzbischöfe waren Missionare, während "dies das erste Mal ist, dass einer von uns, der hier geboren und aufgewachsen ist, berufen ist, die Kirche zu führen", bemerkte sie.
Papua-Neuguinea hat 6 Millionen Einwohner und ist ein "christliches Land", wie es in der Verfassung geschrieben steht, die nach der Unabhängigkeit in Kraft trat: 95% der Papua gehören christlichen Konfessionen an, davon sind rund 27% Katholiken.
(PA) (Fides 1/10/2020)


Teilen: