AFRIKA/TANZANIA - Bischöfe empfehlen soziale Marktwirtschaft zur Bekämpfung von Armut

Freitag, 18 September 2020 wirtschaft   politik   bischöfe  

Dodoma (Agenzia Fides) - Die tansanische Regierung müsse sich für ein neues Wirtschaftsmodell der sozialen Marktwirtschaft entscheiden, die auf ein nachhaltiges und integratives Wirtschaftswachstum abzielt. Dies empfehlen die tansanischen Bischöfe im Hinblick auf die Förderung der Entwicklung des ganzen Landes.
"Tansania braucht eine Wirtschaftsideologie, die die Entwicklungsinitiativen des Landes auf eine integrative Wirtschaft ausrichtet, in der Handel und Wettbewerb ausgewogen sind", so Pfarrer Charles Kitima, Generalsekretär der Bischofskonferenz von Tansania (TEC). "Dieses Gleichgewicht muss ein Staat vermitteln, wobei der Menschen die Priorität des Landes sein muss", unterstrich der katholische Priester während eines Seminars für Medienschaffende zur Förderung der sozialen Marktwirtschaft.
Das vorgeschlagene Modell ist das Ergebnis der gemeinsamen wissenschaftlichen Forschung und Analyse von Ökonomen der Mzumbe-Universität, der St. Augustine-Universität von Tansania (SAUT) und der Dar es Salaam-Universität. "
"Wir sind überzeugt, dass ein solches System, das wir seit 2016 untersuchen, das Beste ist und es Tansania ermöglichen wird, eine für den Einzelnen nachhaltige Wirtschaft zu fördern", betonte Pfarrer Kitima und meint ein System, das zur Verringerung von Inflation und Arbeitslosigkeit beiträgt und das Arbeitsumfeld verbessert, indem es das soziale Wohlergehen fördert.
In diesem Zusammenhang betont der Priester, dass ein Land, um sich zu entwickeln, ein solides Wirtschaftssystem haben müsse. „Damit eine Nation stark ist, muss sie eine starke Wirtschaft haben“, bekräftigte er. „Tansanias Wirtschaft wächst, aber die Bürger als Individuen sind immer noch arm, und dies liegt wahrscheinlich an den zugrunde liegenden Methoden, Philosophien und Technologien, die verwendet wurden und weiterhin verwendet werden." Pater Kitima forderte die Journalisten deshalb auf, durch Nachrichten, Artikel, Debatten und Interviews transparente Medieninhalte zur Erklärung des zu wünschenden Wirtschaftssystems zu präsentieren. „Sie haben die Verantwortung, dieses System in die Gesellschaft zu bringen“, betonte er.
Wie die Bischöfe, bekräftigte auch Pansian Ntui, der als Professor an der Saint Augustine University in Tansania lehrt, dass das Fehlen einer geeigneten Philosophie und Ideologie zum wirtschaftlichen Versagen des Landes seit der Unabhängigkeit beigetragen habe. „Seit wir die Unabhängigkeit erlangt haben, hatten wir nie ein System, das eine gesunde Art von Wirtschaft fördert: Zwischen 1961 und 1985 folgten wir der Ideologie der sozialistischen Wirtschaft; 1985-1995 folgte das liberale Marktsystem; zwischen 1995 und 2005 das Privatisierungssystem, das auch von 2005 bis 2015 fortgesetzt wurde; und seit 2015 fördern wir die industrielle Wirtschaft. Diese hat dazu geführt, dass wir ein Land ohne wirtschaftliche Ausrichtung wurden“, so Ntui.
(AP) (Fides 18/9/2020)


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