AFRIKA/TOGO - Diözese Sokodé: “Es gelten erneut Isolationsmaßnahmen, die aber kaum einzuhalten sind”

Dienstag, 1 September 2020 coronavirus   evangelisierung  

SG

Kolowaré (Fides) - „Eine Ausgangssperre von 18.30 bis 05.00 Uhr und die erneut Schließung von Kultstätten: in den Städten Adjengré, Sokodé, Tchamba gibt es wieder Isolationsmaßnahmen", so Pater Silvano Galli, Priester der Gesellschaft für Afrikamissionen, aus Kolowaré.
„In der Region wurden neue Ausbrüche festgestellt, und es werden die notwendigen Anstrengungen unternommen, um sie mit den verfügbaren Mitteln einzugrenzen und zu bekämpfen. In Kolowaré wurde vor einigen Tagen ein Fall in der Krankenstation registriert", berichtet der Missionar. "Um den Patienten ins Krankenhaus in Sokodé zu bringen, wurde er auf ein Motorrad verfrachtet und in Begleitung des Arztes transportiert. Nach ungefähr zehn Kilometern, als er an der Kreuzung Yelivo ankam, sprang der Patient vom Motorrad und verschwand im Busch. Er wollte die Quarantäne nicht einhalten, für deren Kosten der Patient aufkommen muss", erklärt er.
Pater Silvano berichtet, dass es in Kolowaré schwierig, fast unmöglich ist, die geltenden Gesundheitsmaßnahmen einzuhalten. „Jeden Samstag gehe ich auf den Markt: Kaum jemand hat eine Maske und wie kann man Abstand halten oder die Hände an einem Ort voller Menschen und Waren desinfizieren? Ich gehe an den Leuten vorbei, grüße, scherze mit ihnen, mache ein paar Fotos und sehe Frauen Ware verkaufen, ein schlafendes Kind... Und dann die Beerdigungen und Hochzeiten in traditioneller Form. Es gibt präzise Vorsichtsmaßnahmen, aber wie kann man solche Zeremonien mit Abstand durchführen, ohne einander nahe zu sein, ohne einander zu berühren, ohne zu tanzen? Dies scheint in Sokodé, der nahe gelegenen Stadt, geschehen zu sein. Deshalb gibt es Neuinfektionen mit den daraus resultierenden Folgen: Isolation, Schließung von Kultstätten, Ausgangssperre."
"Das gesamte Team der Diözesanstelle der Caritas, bestehend aus 8 Personen, hat ums am Samstag, den 22. August besucht. Auf Fahrzeugen forderten sie die Menschen zum Klang von Musik bei ihrer Fahrt durch das Dorf und den Markt auf, die geltenden Maßnahmen ernst zu nehmen und gaben praktische Ratschläge in Kotokoli und Französisch. Sie kamen auch zur Mission und neben der Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung brachten sie auch Material für die Gruppe von Frauen, die mit Maniok verarbeiten und prüften die geleistete Arbeit. Trotz Covid geht das Leben weiter“, schließt Pater Galli seinen Bericht.
(SG / AP) (Fides 01/09/2020)


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