OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Die sanitäre Krise bedroht die Zukunft der am meisten betroffenen Bevölkerung

Freitag, 7 August 2020

Port Moresby ( Fides) – Die Krise des Gesundheitswesens in Papua Neuguinea hat sich in den vergangenen Monaten weiter verschärft. Pflegepersonal und Ärzte der Sanitätseinrichtungen und der entsprechenden katholischen Strukturen machen seit dem 3. Juli aufgrund von mangelnder Beihilfe und Auszahlung der Gehälter seitens der Regierung seit Anfang 2020 Kurzarbeit oder haben die Arbeit vollkommen unterbrochen. „Die finanziellen Engpässe der Regierung in der derzeitigen Lage – Pandemie und Veränderung der Wirtschaftspolitik und der Auslandsinvestitionen – sind angesichts der Pandemie verständlich. Die Prioritäten müssen allerdings trotzdem festgelegt werden, schreibt P.Giorgio Licini, Pime, Generalsekretär der Bischofskonferenz von PNGSI in einem Bericht an Fides.
„Das Problem hier – betont P. Licini – sind die Gesundheitsdienste auf dem Land. Die Kirche kann, wie in ähnlichen Situationen in der Vergangenheit, Notlösungen finden; allerdings ohne Bezahlung seitens der Regierung würde die Gesundheitsversorgung weniger als ein Jahr möglich sein. Die Regierung muss darauf achten, ihren christlichen Gedanken zum Schaden der weitentfernten Bezirke zu untergraben. In einer nach COVID-19 ärmeren Welt gibt es nicht Raum für individuelle oder unternehmerische Habgier; andernfalls wird die menschliche Arroganz weitere Millionen in Hunger, Krankheit und Tod treiben.”
Die Gesundheitsdienste der verschiedenen christlichen Konfessionen in Papua Neuguinea decken 50% des gesamten Gesundheitssektor des Landes. Die Tatsache, dass diese Dienste vor allem in landwirtschaftlichen Gegenden aktiv sind, wo es praktisch keine staatlichen Infrastrukturen gibt, beweist, wie wichtig die kirchlichen für Millionen von bedürftigen Bürgern im Land sind.
Der Sekretär der Bischöfe weist zudem darauf hin, dass Papua Neuguinea ein seltenes Exemplar von Land ist, das nicht in Waffen investiert. „Die Aufgabe genügende Finanzquellen für die notwendigen Basisdienste, für den Staat ebenso wie für Verbesserungen der Infrastrukturen für eine wachsende Bevölkerung ist entmutigend“, erklärt er. Die internationale Solidarität hilft ohne Menschenrechte und Moralgesetze einzuschränken. Am Ende des Tages ist jeder Mensch und jedes Land hauptsächlich selbst für ihr Schicksal verantwortlich. Am wichtigsten sind Integrität und Einsatz der Führungsschicht, was sich unmittelbar auf die Behandlung von Randgruppen und Arme auswirkt.
(AP) (7/8/2020 Agenzia Fides)


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