AFRIKA/GUINEA BISSAU - Eine Lebensmittelknappheit bedroht die „Kornkammer“ von Guinea Bissau

Freitag, 5 Mai 2006

Bissau (Fidesdienst) - Als „dramatische Krise“ bezeichnete die Regierung von Guinea Bissau die Lebensmittelknappheit im Süden des Landes. Die Behörden vor Ort lancieren deshalb einen Appell an die internationale Staatengemeinschaft mit Bitte um Hilfe bei der Bewältigung der Krise in der Region, die bisher als „Kornkammer“ des Landes galt.
Am 3. Mai gab der Minister für ländliche Entwicklung, Sola Na Klim, den Partnerländern Guinea Bissaus bekennt, dass über 140 Familien im Süden des Landes infolge einer „schweren Lebensmittelknappheit“ Hunger leiden. Grund für die Krise ist der Rückgang der Agrarproduktion infolge des veränderten Salzgehalts des Ackerlandes. Der Minister erklärte, dass Salzwasser aus dem Meer in das Ackerland eingedrungen ist und dies zu einer Reduzierung der Erträge führe.
Es handelt sich um ein Phänomen, dass die „Kornkammer“ von Guinea Bissau, wo es die stärksten Regenfälle gibt, in die Knie zwingt. Die Lebensmittelknappheit, die in der Region eine Neuheit darstellt, könnte sich auch auf die anderen Landesteile ausdehnen. Bereits seit einiger Zeit herrscht im Norden des Landes eine schwere Hungersnot.
Das Lebensmittelprogramm der Vereinten Nationen (WFP) verteilte unterdessen in Zusammenarbeit mit dem einheimischen Roten Kreuz bereits 85 Tonnen Lebensmittel für 9.000 Flüchtlinge, größtenteils Frauen und Kinder. Diese Menschen mussten ihre Heimatdörfer an der Grenze zu Senegal verlassen, nachdem es dort zu Gefechten zwischen der einheimischen Armee und Rebellen der Demokratischen Kräfte der Casamance (MFDC) gekommen war. Auch die Caritas plant Hilfsprogramme für die Flüchtlinge (vgl. Fidesdienst, 26. April 2006). (LM) (Fidesdienst, 05/05/2006 - 20 Zeilen, 231 Worte)


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