Chiang Mai (Fides) - Die christlichen Kirchen in Asien sind Zeugen von Hoffnung und Mitgefühls inmitten der Covid-19-Krise. „Kirchen spielen eine entscheidende Rolle bei der Begleitung notleidender Menschen und Gemeinschaften, wenn sie eine Botschaft der Hoffnung und Barmherzigkeit bezeugen. Die Kirchen helfen auch unzähligen Menschen, die unter der Ausbreitung des neuen Coronavirus leiden. Die Krafte des Geistes, die Hoffnung und das ständige Vertrauen in Gott inspirieren uns, Gott auch in dieser schwierigen Zeit zu loben. Gott spürt unseren Schmerz, er sieht unsere Tränen und kümmert sich um sein Volk”, betonen die Vertereter der asiatischen Kirchen bei einer virtuellen Konferenz der Christian Conferene of Asia (CCA), in der sich wichtigsten christlichen Konfessionen in Asien zusammenschließen, darunter auch die katholischen Kirche. Im Rahen einre Reihe von Videokonferenzen und beriegen die asiatischen Religionsverterete über relevante Themen und Herausforderungen, die durch die globale Krise verursacht wurden.
Pfarrer William La Rousse, stellvertretender Generalsekretär der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) betonte: "Die katholische Kirche in Asien arbeitet eng mit nationalen und lokalen Regierungsbehörden zusammen, um Vorsichtsmaßnahmen im Kampf gegen das Virus und bei dere Behandlung von Kranken umzusetzen". Zudem bemerkte er, dass "die Krise auch Innovation im Dienst der Kirche gefördert hat, da ein weit verbreiteten Einsatz von Technologie zur Übertragung von Gebeten und Gottesdiensten erforderlich gemacht hat". Ein weiterer Aspekt, bemerkte er, sei das Engagement der Caritasverbände, die in vielen Ländern Asiens einen wertvollen Beitrag für eine koordinierte Hilfeleistung in Zeiten der Pandemie gewährleisten und dabei insbesondere die Bedürfnisse der Ärmsten und Schwächsten im Blick haben. In mehreren Ländern werden katholische Schulen und Einrichtungen zur Unterbringung von Obdachlosen, zur Isolation und Quarantäne sowie in einigen Fällen als Wohnhäuser für Gesundheitspersonal genutzt, um einen schnelleren Zugang zu Krankenhäusern zu gewährleisten. "Die Pandemie” schloss er, “hob aber auch die sozialen Ungleichheiten und Unzulänglichkeiten der politisch-wirtschaftlichen Systeme hervor."
Der CCA-Generalsekretär, Mathews George Chunakara, betonte, dass "die COVID-19-Krise ein starker Weckruf für die Welt ist" und dass "sie viele Mythen über das globale Entwicklungsniveau zunichte gemacht hat, die in Wirklichkeit nicht nachhaltig sind". "Die Verbreitung von Covid-19 hat unsere Unzulänglichkeiten im Dienste der Schwächsten in der Krise deutlich gemacht: Es ist wichtig, die Rolle unserer Kirchen in dieser neuen Welt neu zu prüfen", fügte er hinzu.
Zu den in der Diskussion angesprochenen Punkten gehörte auch das Glaubenszeugnis in Zeiten der Krise; der Dienst der asiatischen Kirchen; die interkirchliche Zusammenarbeit auf asiatischer Ebene; die spirituellen und theologischen Angworten auf das globale Leiden der heutigen Welt.
Erzbischof Sebouh Sarkissian von der armenisch-orthodoxen Kirche im Iran, sagte, dass "die Kirche die Gläubigen weiterhin ermutigt und eine die wichtiges spirituelle Instrumen der Hoffnung bleibt" und bemerkte, dass "der physische Abstand in schwierige Zeiten uns einandder auch näher zueinander gebracht haben“.
Metropolit Yakob Mar Irenaios, der Präsident der malankarischen syrisch-orthodoxen Kirche, mahnte: „Wir dürfen nicht zulassen, dass das Virus in unsere Gedanken eindringt. Obwohl der Lockdown ein Schock für alle war, haben die Kirchen viel getan, um das Leiden zu lindern. "Indische Kirchen waren”, wie er bemerkte, „an vorderser Front bei den Rettungsaktionen für Wanderarbeiter und Tagelöhner, und half Millionen von Menschen”.
Bischof Leo Paul von der anglikanischen "Church of Pakistan", sprach über die Herausforderungen, denen sich Minderheiten in Pakistan, einem Land mit islamischer Mehrheit, gegenübersehen, und wies in diesem Zusammenhang auf einige Fälle von Diskriminierung hin. Das pakistanische Volk, warnte er, "steht vor einer ernsthaften Ernährungkrise, einer Wirtschaftskrise, einer sozialen Krise und einer psychologischen Krise, es sei denn, es werden ernsthafte und konkrete Maßnahmen ergriffen, um die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern".
Jacky Manuputty, Generalsekretär der Gemeinschaft der Kirchen in Indonesien, sagte, dass die indonesischen Kirchen unverzüglich und dringend auf die Maßnahmen der Weltgesundheitsorganisation zur Bekämpfung der globale Pandemie reagierten, Hirtenbriefe an die Gläubigen schickten und das Bewusstsein für Vorsichtsmaßnahmen schärften, aber auch durch die Mobilisierung finanzieller und personeller Ressourcen im ganzen Land, um der Pandemie zu begegnen und kranken Menschen, armen Familien und kleinen Unternehmen zu helfen.
Bischof Reuel Norman Marigza, Generalsekretär des Nationalen Kirchenrates der Philippinen, lobte die gemeinsamen Bemühungen von Protestanten, Katholiken und Evangelikalen, um den betroffenen Gemeinden Hilfe zu leisten, und attestierte einen "mitfühlenden und kompetenten Dienst". Man habe sogar die isolierten indigenen Gemeinschaften mit Hilfsmitteln versorgt.
Sawako Fujiwara vom Lutherischen Theologischen Seminar der Rikkyo-Universität in Japan berichtete über das Engagement der christlichen Kirchen, die den "privaten Gottesdienst" in den Familien förderten und ihn mit der klösterlichen Tradition des Gebets verglich.
Alle Vertreter der asiatischen Kirchen betonten die Notwendigkeit, mit anderen Glaubensgemeinschaften und Organisationen der Zivilgesellschaft zusammenzuarbeiten, um die Hilfe zu koordinieren und die Unterstützung für die Ärmsten, Schwächsten und Leidenden sicherzustellen. "Die Kirche ist, wo immer sie ist und in jeder Situation und zu jeder Zeit, berufen, ein Segen für alle zu sein", lautete die Schlussfolgerung der Konferenzteilnehmer.
(SD-PA) (Fides 10/6/2020)