AFRIKA/NIGERIA - Einer der vier Seminaristen wurde ermordet: “Unsicherheit hat verheerende Auswirkungen auf die Psyche der Nigerianer”

Montag, 3 Februar 2020 gewalt   bischöfe   ermordete missionare  

Abuja (Agenzia Fides) - "Mit gebrochenem Herzen muss ich Ihnen mitteilen, dass unser lieber Michael … von seinen Entführern ermordet wurde", so Bischof Matthew Hassan Kukah von Sokoto am 1. September bei der Bekanntgabe der Entdeckung der Leiche von Michael Nnadi, dem jüngsten (18 Jahre) der vier Seminaristen, die in der Nacht vom 8. Januar aus dem Priesterseminar in Kakau im Bundesstaat Kaduna im Nordwesten Nigerias von bewaffneten Männern entführt wurden (vgl. Fides 13/01/2020).
Einer der vier Seminaristen war am Samstag, dem 18. Januar, auf der Autobahn Kaduna-Abuja freigelassen worden (vgl. Fides 21/01/2020).
Zwei weitere Seminaristen wurden am 31. Januar freigelassen, während Michael Nnadi weiter vermisst wurde. Wie Bischof Kukah nun mitteilt wurde der Seminarist zusammen mit einer ebenfalls entführten Frau "von der Gruppe getrennt und dann getötet.
In der Nacht zum 8. Januar betraten Männer in Militäruniform das Seminar des Guten Hirten, in dem 268 Seminaristen untergebracht sind. Während der 30-minütigen Überfalls flohen die Banditen, nachdem sie Laptops und Handys gestohlen hatten, mit vier Seminaristen: Pius Kanwai (19 Jahre alt), Peter Umenukor (23), Stephen Amos (23 ) und Michael Nnadi (18).
Unterdessen äußert auch Erzbischof Alfred Adewale Martins von Lagos seine "tiefe Trauer" über die Ermordung von Michael Nnadi, und erinnert daran, dass der Tod des Seminaristen nur einer der zahlreichen Fälle unschuldige Nigerianer ist, die täglich von bewaffneten Männern ermordet werden, „während unsere Sicherheitskräfte und ihre Kommandanten Anführer weiterhin zusehen, als ob sie hilflos wären."
Erzbischof Martins erinnert auch an den jüngsten Mord an Lawan Andimi von der Christlichen Vereinigung Nigerias (CAN) im Bundesstaat Adamawa (vgl. Fides 22/01/2020), und an die Anschläge von Selbstmordattentätern in einigen Moscheen. „Diese beängstigende Situation muss ein Ende haben. Wir können nicht einfach die Arme verschränken und zulassen, dass diese monströsen Aktivitäten weiter gedeihen. Die Auswirkungen dieser Situation auf die nigerianische Psyche mögen wir uns gar nicht vorstellen. Die Bundesregierung muss jetzt handeln, bevor die Dinge außer Kontrolle geraten ", warnt der Bischof von Lagos und fordert einen Wechsel an der Spitze der Sicherheitsdienste.
(L.M.) (Fides 3/2/2020)


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