AFRIKA/SUDAFRIKA - Bischöfe verurteilen Fremdenfeindlichkeit und Gleichgültigkeit der Polizei

Donnerstag, 5 September 2019 fremdenfeindlichkeit   bischöfe  

Johannesburg (Fides) - Das Klima in den Beziehungen zwischen Nigeria und Südafrika ist zunehmend angespannt nach der Gewalt gegen die in Südafrika lebenden nigerianischen Zuwanderer. Südafrika gab bekannt, dass die diplomatischen Vertretungen in Lagos und Abuja aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen wurden, nachdem es nach Angriffen auf Geschäfte von Nigerianern Johannesburg zu Vergeltungsmaßnahmen gegen südafrikanische Unternehmen gekommen war. In Südafrika führte eine Reihe fremdenfeindlicher Übergriffe an zwei Tagen zu sieben Todesfällen und über 300 Festnahmen.
Im Namen der südafrikanischen Bischöfe äußert sich nun Erzbischof Buti Joseph Tlhagale von Johannesburg, der das Büros für Migranten und Flüchtlinge der Südafrikanischen Bischofskonferenz leitet, zu den jüngsten Entwicklungen: "Wir erhalten erneut die Nachricht, dass die Behörden sehr wenig unternommen haben, um die Opfer zu schützen", heißt es in einer Erklärung, "Dies geschieht weiteres Mal unter dem Vorwand, dass es sich nicht um Fremdenfeindlichkeit, sondern um das Werk von Kriminellen handelt", beklagt Erzbischof Tlhagale.
„Es muss unverständlich gesagt werden: Es geht nicht um den der Versuch besorgter südafrikanischer Bürger, Drogenhändler aus ihren Städten zu vertreiben. Und es ist auch nicht die Arbeit einiger weniger Krimineller. Es geht um reine Fremdenfeindlichkeit“, so Erzbischof Tlhagale. "Wenn es ein Krieg gegen Drogen ist, warum geht man nicht auch gegen die südafrikanischen Drogenhändler vor? Sollen wir glauben, dass es keine gibt? Und warum geht man nicht gegen Drogenabhängige vor, die in unseren Städten stehlen, um das Geld für die Drogen zu bekommen? Und wenn es die Arbeit einiger Krimineller ist, warum werden dann nicht auch die südafrikanischen Geschäfte geplündert?"
„Die Lehre der Kirche ist direkt und kompromisslos. Mehr als 80% der Südafrikaner geben an, Christ zu sein“, so der Erzbischof weiter. "Was sagen unsere Priester den vielen Menschen, die jeden Sonntag unsere Kirchen füllen? In Galater 3, 28 heißt es: ‚Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus‘. Es gibt weder Südafrikaner noch Nigerianer oder Äthiopier. Wir sind alle gleich in Christus Jesus."
(L.M.) (Fides 5/9/2019)


Teilen: