Johannesburg (Fides) - "Wir rühmen uns oft damit, dass wir im Land billigen Strom aus dem Kohlebergbau haben, doch dabei werden die menschlichen Kosten nicht berücksichtigt", so die Kommission für Gerechtigkeit und Friedens der Die Katholischen Bischofskonferenz Südafrikas (SACBC) bei der Präsentation einer Ausstellung über die Arbeitsbedingungen von Bergleuten in Südafrika.
Die „Justitia et Pax“-Kommission organisierte die Ausstellung zugunsten der Bergleute, die gegen das Bergbauunternehmen Sasol Coal klagen, weil sie bei der Arbeit in den Bergwerken des Unternehmens an schweren Lungenkrankheiten und anderen Krankheiten erkrankt sind, die durch jahrelanges Einatmen von Kohlenstaub verursacht wurden.
Mit der Initiative will die bischöfliche Kommission das Problem sichtbar machen und den Bergleuten eine Stimme geben: "Es gibt Tausende von ehemaligen Bergleuten, die nach jahrelanger Arbeit bei der Kohleförderung erkrankten, auf der ein Großteil der Stromerzeugung in Südafrika basiert", heißt es in der Erklärung weiter.
"Die Ausstellung versucht, kranken Bergarbeitern eine Stimme zu verleihen und auf ihren Kampf um Gerechtigkeit aufmerksam zu machen. "Justitia et Pax " fordert Maßnahmen zur Entschädigung für den durch den südafrikanischen Steinkohlenbergbau verursachten Schaden. Die Bergbauunternehmen müssen ihren Anteil an der Entschädigung der an Lungenkrankheiten leidenden ehemaligen Bergleute übernehmen", so die bischöfliche Kommission.
Im Namen der südafrikanischen Bischöfe brachte die „Justitia-et-Pax“-Kommission eine Sammelklage von Hunderten von Bergleuten auf den Weg, die sich die Krankheiten zugezogen haben, der sich auch die Angehörigen der Arbeiter anschließen, die in der Zwischenzeit an einer Pneumokoniose gestorben sind (vgl. Fides, 19/10/2018).
Nach Angaben "Globalization and Health" erhielten seit Ende 2017 die Verfahren für eine Entschädigung für von Bergleuten begannen, insgesamt 111.166 betroffen Bergleute eine Entschädigung, von denen 55.864 an dauerhaftem Lungenversagen und 52.473 an Tuberkulose erkrankt waren. Weitere 107.714 Forderungen wurden jedoch nicht berücksichtigt. Viele Schadensersatzansprüche (28,4%) kommen auch aus Mosambik, Lesotho, Swasiland, Botswana und anderen südafrikanischen Ländern.
(L.M.) (Fides 4/6/2019)