Kalkutta (Fides) – Im Mittelpunkt der diesjährigen Fastenkampagne von Caritas Indien stehen die Bekämpfung von Hunger und Krankheit. Die Fastenaktion wirbt um Solidarität, damit Ernährungssicherheit, medizinische Versorgung und Gesundheit und ein würdiges Leben für alle Bürger gewährleistet werden kann. Dazu wurden in den verschiedenen indischen Bundesstaaten Initiativen auf den Weg gebracht, an denen Laienorganisationen und Verantwortliche der verschiedenen kirchlichen Gemeinschaften mitwirken.
Das Thema der Fastenkampagne 2019 der Caritas Indien lautet "Ernährung ist ein Recht“, weshalb Unterernährung "schmerzhaft und beschämend für die Menschheit" sei. Obwohl Indien mit den verfügbaren Ressourcen in der Lage wäre, seine Einwohner zu ernähren, ist das Land nach wie vor eines der Länder, in denen die Zahl der unterernährten Kinder und Frauen zu den höchsten der Welt zählt.
Offiziellen Angaben zufolge leiden in diesem Land wegen Ernährungsunsicherheit insgesamt 38,4% der Kinder an Rachitis und 35,8% der an Untergewicht. Trotz des beneidenswerten Wirtschaftswachstums leiden Millionen von Kindern im Land an Hunger. Unterernährung schwächt das Immunsystem des Kindes und macht es anfälliger für Krankheiten und somit erhört sich die Sterblichkeitsrate. "Unterernährung als Folge extremer Armut und Ungleichheit schädigt sowohl den Einzelnen als auch die Gesellschaft unwiderruflich und erhöht die Gesundheitskosten für Familien und Regierungen", so Pfarrer Jolly Puthenpura, stellvertretender Geschäftsführer der Caritas Indien. "In der Fastenzeit, in der Gläubige zur Umkehr und zur Liebe zu Gott und zum Nächsten eingeladen sind“, fährt er fort, „möchten wir die kirchlichen Gemeinschaften auf das notwendige Engagement für die Situation der Armen, der Hungrigen, der Unterernährten, der Bauern und der Migranten aufmerksam machen. " “Die Kirche muss ihre Rolle als Katalysator übernehmen“, so der katholische Geistliche weiter, „und das Gewissen mobilisieren, damit die Gemeinschaften ihre Solidarität und ihr Engagement für die Versorgung der Armen und der Hungrigen ausdrücken."
"Papst Franziskus fordert uns dringend auf“, so der Caritas-Vertreter weiter, „Maßnahmen zu ergreifen, um denjenigen zu helfen, die unter verzweifelten Umständen leben, weil die Armen nicht länger warten können."
Die indische Kirche erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass sich die internationale Gemeinschaft in der "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung", dem Aktionsprogramm der Vereinten Nationen und den darin enthaltenen 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, verpflichtet hat, die Welt bis 2030 von Hunger zu befreien, indem Ernährungssicherheit erreicht und der Ernährungsstandart weltweit verbessert wird. Katholische Gemeinschaften sollen am Erreichen dieses Ziels mitwirken und ihre Verantwortung übernehmen.
(SD) (Fides 11/3/2019)