Faisalabad (Fides) - "Shahbaz Bhatti war ein tiefgläubiger Mensch und ein furchtloser Politiker. Er hatte Morddrohungen erhalten und denjenigen, die ihm zur Auswanderung rieten, pflegte er zu antworten: ‚Ich bin ein Jünger Christi. Ich werde mein Land und mein Volk niemals verlassen‘. Er wollte mit seinem Engagement vor allem ein Bewusstsein für die Armen und die Stimmlosen zu schaffen, sie unterstützen und ihre Anliegen bei den Behörden zu verteidigen. Immer und überall, wo Unrecht geschah, versuchte er, sich für Leidenden und Verfolgten einzusetzen", so Pfarrer Emmanuel Parvez aus Faisalabad in der pakistanischen Provinz Punjab über den katholischen Politiker Shahbaz Bhatti an seinem achten Todestag. Der damalige Minderheitenminister wurde am 2. März 2011 in Islamabad ermordet.
An den Todestag erinnern in Pakistan zwei Gedenkfeiern der "All Pakistan Minorities Alliance" (APMA) und der vom Bruder des ehemaligen Ministers, Paul Bhatti initiierten NGO "Mission Shahbaz" organisiert werden. Am am 3. März wird im Heimatdorf von Shahbaz Bhatti in Kushpur des Todestages gedacht und am 4. März findet in Islamabad eine offizielle Gedenkfeier mit zivilen und religiösen Autoritäten statt.
Pater Parvez, der aus dem gleichen Dorf wie Shahbaz Bhatti stammt, erinnert sich: "Er erhielt mehrfach Morddrohungen, war jedoch entschlossen, seine Mission fortzusetzen, und sagte, dass er die Armen und Verfolgten niemals verlassen werde". Deshalb engagierte sich Bhatti auch für die Christin Asia Bibi, die 2009 zu Unrecht wegen Blasphemie angeklagt und 2010 zum Tode verurteilt wurde, um schließlich vom Obersten Gerichtshof im Jahr 2018 freigesprochen zu werden. Dieses Engagement sollte ihn sein Leben kosten. "Der Freispruch für Asia Bibi“, so der katholische Geistliche, „ist ein Zeichen der Hoffnung, denn es ist ein Sieg der Wahrheit und Gerechtigkeit, und das Opfer von Shahbaz ist nicht umsonst. Christen leben und arbeiten dafür, dass Pakistan nicht dem Extremismus und dem Terrorismus unterliegt, in der Hoffnung, dass in der ganzen Nation das Bewusstsein dafür entsteht, dass das Blasphemiegesetz geändert werden muss, damit es sich nicht für Missbräuche benutzt werden kann, von denen alle Religionsgemeinschaften betroffen sind und viel Leid verursachen."
(PA) (Fides 273/2019)
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