Santa Cruz de la Sierra (Fides) – Die Geschichte der heutigen Amerikanischen Missionskongresse (CAM), von denen der fünfte in der nächsten Woche in Bolivien stattfindet, beginnt mit den Mexikanischen Missionskongressen, die im Jahr 1977 internationalen Charakter angenommen haben, weshalb der damalige Kongress als erster Lateinamerikanischer Missionskongress (COMLA) in die Missionsgeschichte einging. Der fünfte und letzte COMLA wurde 1995 in Belo Horizonte, Brasilien, veranstaltet (vgl. Fides 07/03/2018).
Nach der Amerikasynode, die 1997 im Vatikan zur Vorbereitung auf das Große Jubiläum des Jahres 2000 stattfand und die "Amerika als eine einzige Wirklichkeit" sah (vgl. EA 5), wurde beschlossen, dass ein Kontinentaler Missionskongress im Jahr 1999 zu den ersten Früchten dieser Synodenversammlung gehören sollte, da bei diesem Anlass zum ersten Mal in der Geschichte alle Missionare aus dem ganzen Kontinent, von Alaska bis Feuerland, zusammenkommen sollten. Damit wurde der sechste COMLA zum ersten Amerikanischen Missionskongress (CAM 1).
Sechster Lateinamerikanischer Missionskongress und Erster Amerikanischer Missionskongress (COMLA 6/CAM 1)
Der Erste Amerikanische Missionskongress fand vom 28. September bis 3. Oktober 1999 in der Stadt Paraná (Argentinien) unter dem Motto "Darum gehet hin und lehret alle Völker" statt.
Papst Johannes Paul II. betonte in seiner Botschaft, dass "die Verpflichtung, Christus zu verkünden, die ganze Kirche betrifft, wobei dies heute besonders dringend in Amerika ist, wo weite Teile der amerikanischen Gesellschaft noch nie von Jesus Christus gehört haben". In dieser Perspektive forderte er die Kirchen des amerikanischen Kontinents auf, sich selbstlos und großzügig zu verhalten, um die Botschaft Christi überall zu verkünden, "den wertvollsten Schatz, den die Kirche in Amerika der Welt zu bieten hat". Der CAM 1 stellte in seiner Schlussbotschaft ein deutlich gesteigertes missionarisches Bewusstsein unter Beweis.
Zweiter Amerikanischer Missionskongress (CAM 2)
Der zweite Amerikanische Missionskongress (CAM 2) fand vom 25. bis 30. November 2003 in Guatemala-Stadt (Guatemala) zum Thema "Kirche in Amerika, dein Leben ist Mission" statt. Die Versammlung wollte Gelegenheit sein, eine missionarische Evangelisierung nicht nur ‚mit und für’ die Armen und die Kleinen vorzuschlagen, sondern ausgehend von ihnen und von den Märtyrer aus der Vergangenheit und der Gegenwart. Dabei bot CAM 2 bot verschiedenen ethnischen Gruppen und im Allgemeinen allen afroamerikanischen Ureinwohnern und den Randgruppen des Kontinents die Möglichkeit, ihr Gesicht zu zeigen und damit den Ausdruck ihres Schmerzes und ihrer Hoffnung.
Dritter Amerikanischer Missionskongress (CAM 3)
Die Hauptstadt Ecuadors, Quito, war vom 12. bis 17. August 2008 Gastgeber des Dritten Amerikanischen Missionskongresses (CAM 3) unter dem Motto "Die Kirche in missionarischer Jüngerschaft".
Im Einklang mit der V. Generalkonferenz des Rates der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen (CELAM) in Aparecida (Brasilien) wurde die "missionarische Jüngerschaft" als zentrales Thema gewählt. Im Schlussdokument des CAM 3 wurde die Kontinentale Mission angeregt, in deren Rahmen alle Kirchen des Kontinents aufgefordert sind, missionarisch zu werden, wie es das Dokument von Aparecida vorschlägt. In der Schlussbotschaft wurde auch bekräftigt, dass die Mission Ad Gentes "Mission für die Menschheit" und damit ein "Dienst an der Zukunft der Menschheit" ist. „Aus diesem Grund gehen wir als Laien, Ordensleute, Priester und Bischöfe Amerikas mit Enthusiasmus und kirchlicher Mitverantwortung in die Mission Ad gentes, die eine persönliche Bekehrung und die Veränderung der pastoralen Strukturen erfordert, damit das Evangelium alle Männer und Frauen erreicht, die nach Gott dürsten", heißt es in der Botschaft wörtlich.
Vierter Amerikanischer Missionskongress (CAM 4)
Der Vierte Amerikanische Missionskongress (CAM 4) fand vom 26. November bis 1. Dezember 2013 in Venezuela in Maracaibo statt. Ein weiteres Mal stand die missionarische Jüngerschaft im Mittelpunkt: "Missionarische Jünger Jesu Christi aus Amerika in einer säkularisierten und multikulturellen Welt“, lautete das Thema.
Der amerikanische Kontinent wurde eingeladen, seinen Glauben weiterzugeben und über die Mission unter dem Gesichtspunkt der Jüngerschaft nachzudenken. In der Schlussbotschaft wurde vor allem auf die Notwendigkeit der missionarischen Bildungsarbeit auf allen Ebenen hingewiesen. Zudem wurde an die Notwendigkeit eines missionarischen Ansatzes erinnert, der auch die Realität der Migranten und der menschlichen Mobilität zu berücksichtigt.
(SL) (Fides, 04/07/2018)