Taipei (Fides) - Unter dem Motto “Gemeinsam in Asien, um aus der Vergangenheit zu lernen, die Gegenwart zu feiern, uns über die Zukunft zu befragen und den missionarischen Geist der Kamillianer neu zu beleben“ fand vom 18. bis 23. Juni ein Treffen der Ordensoberen der Kamillianer statt, bei dem Ordensgemeinschaften aus 38 Ländern auf fünf Kontinenten vertreten waren. Im Mittelpunkt stand der Erfahrungsaustausch über die Realität in asiatischen Ländern. Die Kamillianer sind in neun asiatischen Ländern mit pastoralen Einrichtungen vertreten, die vom Charisma des hl. Kamillus inspiriert sind und werden dabei von den lokalen Behörden der verschiedenen Länder, in denen sie tätig sind, positiv aufgenommen.
Wie Pater Luigi Galvani (mi) betont, bot das Treffen in Taiwan den verschiedenen Vertretern des Ordens die Möglichkeit, sich über die Missionsarbeit ihrer Mitbrüder in den 66 Jahren seit ihrer Ankunft im Land zu informieren. Die Kamillianer brachten in Taiwan zahlreiche Initiativen auf den Weg, darunter das St. Mary's Hospital in Luodong mit über 600 Betten, drei Altenpflegeheimen, ein Zentrum für 150 geistig behinderte Menschen, eine Krankenpflegeschule mit mehr als dreitausend Schülern, eine Tanzschule für Jugendliche und die Seelsorge in rund einem Dutzend von Ureinwohnern bewohnten Berggemeinden.
Während des fünftägigen Treffens durften sich die Teilnehmer auch über einen Besuch von Erzbischofs John Hung von Taipeh freuen, der dem Generaloberen der Kamillianer, Pater Leo Pessini, die Wertschätzung und Dankbarkeit der Diözese für das bedeutende missionarische Engagement der Kamillianer zum Ausdruck brachte. „Ihre Missionare“, so der Erzbischof, „waren mutige Männer und verliebt in das Charisma des Ordensgründers und hinterließen wahre Zeichen der Nächstenliebe in unserem Land“. An der Grundsteinlegung eines neuen Zentrums für Alzheimer-Patienten in Luodong. Nahm auch der stellvertretende Präsident von Taiwan, Francis Chen, teil, der die Wertschätzung der zivilen Behörden für die soziale, karitative und apostolische Arbeit der Kamillianer in Taiwan bekundete.
In den Tagen vor dem Treffen hatten die Ordensoberen und im Beisein des stellvertretenden Präsidenten von Taiwan, Francis Chen, an der Beisetzung eines der ersten italienischen Missionare in Taiwan teilgenommen: Pater Antonio Didonè starb wenige Tage vor Beginn des Treffens. Pater Antonio war Kinderarzt und 58 Jahre lang als Missionar in Taiwan tätig, wo er Tausende Kinder behandelte. Fast dreißig Jahre lang war er Direktor des von den Kamillianern nach ihrer Vertreibung aus China eröffneten St. Mary-Krankenhauses, das sich unter seiner Leitung aus einem kleinen Krankenhaus mit 20 Betten im Jahr 1952 zu einem Krankenhaus mit heute über 600 Betten entwickelte.
Am Ende ihres Treffens dankten die Delegierten dem Herrn für die Arbeit ihrer Mitbrüder in Taiwan, die dem Orden neue Impulse für die missionarische Tätigkeit in den jeweiligen Ländern mit nach Hause gab.
(LG/SL) (Fides 27/6/2018)