VATIKAN - Vollversammlung der Päpstlichen Missionswerke: Kommunikation in sozialen Netzwerken erfordert von allen eine authentische Umkehr

Dienstag, 29 Mai 2018 päpstliche missionswerke  

Lastampa.it

Sacrofano (Fides) - Pauline Jaricot, die Gründerin des Werkes für die Glaubensverbreitung, kann als Wegbereiterin des modernen „networkings“ gelten, da sie mit nur 19 Jahren verstand hatte, dass "eines der großen Probleme der Missionare in Missionsländern die eigenen wirtschaftlichen Grenzen waren. Sie wusste, dass es nichts gibt, das wirksamer ist, als die Kraft, die durch Netzwerke von Menschen entsteht, die durch das gleiche Ideal vereint sind. Sie hat einfach die Stärke sozialer Netzwerke verstanden und so das ersten globalen sozialen Netzwerk auf den Weg gebracht", Jesus Colina, Präsident und Redakteur des Nachrichtenportals „Aleteia“, in seinem Referat zum Thema "Digitale Revolution, Herausforderungen und Möglichkeiten der missionarische Öffentlichkeitsarbeit" bei der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke, die gestern im Gästehaus Fraterna Domus in Sacrofano bei Rom ihre Arbeit aufgenommen hat (vgl. Fides 25/05/2018).
„Ihre Fähigkeit, Netzwerke zu schaffen, würde explosionsartig verstärkt werden", betonte er. Dabei erinnerte er an signifikante Daten über die Nutzung des Internets und der sozialen Netzwerke und ihre anthropologischen Implikationen und stellte fest, dass "wir mit einer immensen anthropologischen Auswirkung konfrontiert sind", weshalb man sich fragen müsse: "Wie wirkt sich das auf die Missionsarbeit der Kirche aus?". "Wie kann man Gott im Netz verkünden? Wie weckt man missionarische Begeisterung?".”Oft stoßen wir auf gläubige Menschen, die mitteilen, dass sie ihren Glauben weitergeben möchten, aber nicht wissen, wie sie es tun sollen", so Colina. Diese Menschen können in den sozialen Medien zu Missionaren werden, „wenn ihnen jemand hilft: wenn ihnen interessante Inhalte präsentiert werden, die geteilt werden können“.
"Kommunikation in sozialen Netzwerken“, fuhr er fort „erfordert von uns allen eine authentische Umkehr, die wir in unserem Fall pastoral oder missionarisch nennen könnten. Wir laufen oft Gefahr zu denken, dass jeder auf uns hören sollte, da wir die Wahrheit verkünden, aber das trifft nicht zu. In den Netzwerken gelten solche Argumente nicht", betonte er und nannte drei Grundlagen einer solchen Umkehr: Zuhören, das heißt „soziales Zuhören“, damit wir wissen, welche Themen am gefragtesten sind und in den Netzwerken am häufigsten geteilt werden; Hinausgehen, um Menschen im Alltag zu begegnen, die jemanden brauchen, der zu ihnen von Gott spricht; Begleiten bezogen auf die Zeit, die man den Menschen widmet.
Mit Bezug auf die Missionsenzyklika "Redemptoris Missio", hob er hervor: "Es ist sehr kurios, fast schon prophetisch, dass die wichtigsten und leuchtendsten Passagen des gesamten päpstlichen Lehramtes über die Kommunikation in Netzwerken in dieser Enzyklika zu finden sind“, wo es heißt, "Die Einbeziehung der Massenmedien hat jedenfalls nicht nur den Zweck, die Botschaft des Evangeliums vielen zugänglich zu machen.... Es genügt also nicht, sie nur zur Verbreitung der christlichen Botschaft und der Lehre der Kirche zu benutzen; sondern die Botschaft selbst muß in diese, von der modernen Kommunikation geschaffene »neue Kultur« integriert werden". Unter Hinweis darauf, dass auch Papst Benedikt XVI. „dieses Erbe in konsequenter Weise fortgeführt hat", unterstrich er, wie Papst Franziskus die Kirche bei zahlreichen Gelegenheiten aufgefordert hat, "Begleiterin auf dem Lebensweg des Lebens der Menschen zu sein, die sie durch ihre eigenen Kommunikationsmittel erreichen kann".
Abschließend erinnerte Jesus Colina daran, dass die Päpstlichen Missionswerke in der Vergangenheit ein Beispiel dafür waren, wie die Kommunikation dazu genutzt werden kann, die missionarische Begeisterung zu wecken. Als Beispiel nannte er die Briefe von Pauline Jaricot und die ersten Dokumentarfilme der Missionare sowie Missionszeitschriften. Doch "die digitale Revolution, die wir in den letzten Jahrzehnten erlebt haben, scheint uns alle überrascht zu haben, wir haben uns weiterhin auf traditionelle Mittel der Öffentlichkeitsarbeit und des Fundraising verlassen. Vielleicht haben wir an dieser der digitalen Revolution nicht teilgenommen. Aber vielleicht könnte man auch sagen, dass die Päpstlichen Missionswerke sich in einem historischen Moment befinden: Werden sie die notwendige pastorale Kreativität besitzen, um sich im digitalen Zeitalter zu erneuern? Und werden sie ermöglichen, dass Gott und die Mission auch im Leben von Millionen von Menschen in der heutigen Zeit relevant bleiben?".
(LG) (Fides 29/05/2018)


Teilen: