Caracas (Fides) - „Venezolanische Amazonasregion: der Aufschrei der Erde und Völker erfordert Antworten“ lautet der Titel einer Erklärung, die das Panamazonische Kirchennetzwerks (REPAM) im Namen der Venezolanischen Bischofskonferenz (CEV), mit Blick auf die Umweltzerstörung in der venezolanischen Amazonasregion veröffentlicht. „Wir wissen, dass dies das gesamte Amazonasgebiet betrifft“, heißt es in der Erklärung, “und als Organisation, die alle Länder des Amazonasgebiets umfasst, möchten wir die Gesellschaft und alle Komponenten der Kirche an unsere Sorgen und unsere Forderungen im Hinblick auf die gemeinsame Verantwortung erinnern, die solche Situationen verlangen".
Der Appell an die Zivilgesellschaft und die Institutionen soll vor allem den indigenen Völkern eine Stimme geben, die von der Zunahme des Bergbaus betroffen sind sowie von der Nichteinhaltung der Mindestvoraussetzungen für den Bergbau und der Plünderung der natürlichen Ressourcen im Amazonasgebiet. Das Amazonasgebiet umfasst insgesamt neun lateinamerikanische Länder (vgl. Fides 20/1/2018 und 23/02/2018).
Der Präsident von REPAM Venezuela, Prälat José Ángel Divasson, betonte bei der Präsentation der Erklärung, dass das sozio-ökologische Problem nur eines von vielen sei, unter denen indigene Gemeinschaften leiden, und drückte seinen "Schmerz darüber aus, dass wir zusehen müssen, wie Menschen durch von Quecksilber verunreinigtes Wasser sterben". Er hob auch hervor, dass Bergbau allein nicht die Lösung für Venezuelas wirtschaftliche Probleme sein kann. Der Geologe Hector Escandel, REPAM-Koordinator in Puerto Ayacucho im venezolanischen Bundesstaates Amazonas, bezeichnete die Ausbeutung durch den Bergbau als Teil des "Modells einer räuberischen Entwicklung", das nicht eine Wirtschaft bevorzugt, die Wohlstand schafft, sondern vielmehr ein Modell, das Armut und Ausgrenzung verursacht.
Der Appell, dem sich auch der Rat der katholischen Laien von Venezuela (CONALAI), die Venezolanischen Vereinigung für Katholisches Bildungswesen (AVEC) und Caritas Venezuela anschließen, unterstreicht: "Die Kirche hat seit Jahren Position bezogen und will ein Bewusstsein für das Ausmaß der Probleme und deren erhebliche Folgen schaffen, indem sie Lösungen vorschlägt werden, die auf Respekt und Gleichheit beruhen"
Mit Bezug auf die Enzyklika "Laudato Sì" von Papst Francisco, die als "erleuchtendes und inspirierendes Werkzeug“ bezeichnet wird, „das zum Bezugspunkt für alle geworden ist" und auf den jüngsten Hirtenbrief des CELAM mit dem Titel "Jünger und Missionare, Hüter der Schöpfung" (vgl. Fides 07/03/2018), erinnert der Appell daran, dass alle aufgerufen sind, "Hüter dieses gemeinsamen Hauses zu sein, sich darum zu kümmern, und es für zukünftige Generationen zu erhalten" und an die Verpflichtung "gegenüber den Völkern, die diese Länder bewohnen, denen wir Frohe Botschaft von Jesus Christus, dem Erlöser, verkünden sollen, der von Gottvater gesandt wurde, damit sein Königreich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens in unserer Welt verwirklicht".
(LG) (Fides 10/04/2018)
Cáritas Venezuela