Goiania (Fides) – Die bischöfliche Kommission für Landpastoral (CPT) hat am vergangenen 5. April ihren neuen Vorstand für die kommenden drei Jahre gewählt: Neuer Präsident ist Bischof André de Witte von Ruy Barbosa, der in den letzten drei Jahren das Amt des Vizepräsidenten innehatte. In diesem Amt folgt ihm Bischof José Ionilton Lisboa de Oliveira von Itacoatiara nach. Insgesamt vier Koordinatoren werden mit ihnen zusammenarbeiten. Unter den pastoralen Gremien der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB) spielt die CPT seit ihrer Gründung vor mehr als vierzig Jahren stets eine herausragende Rolle.
Bischof André de Witte erklärt nach seiner Wahl zum Präsidenten der Kommission, dass "die Kirche dazu berufen ist, auf zwei Beinen zu gehen". Auf der einen Seite gebe es "die evangelisierende Mission der Kirche, der Jünger des Guten Hirten, die das Volk Gottes begleiten sollen", so der Bischof. "Dies basiert auf unserer Identität und umfasst die kirchliche Arbeit im engen Sinn: Liturgie, Bibellektüre, Katechese usw.". Da man aufgrund der eigenen „Option und Sendung unter verletzlichen und bedrohten Personen und Kategorien tätig" sei, müsse man dabei auch einen parallelen Weg gehen, der "ebenso wichtig und notwendig ist", denn " und obwohl dies zweifellos soziale Belange berührt, ist es doch ebenso kirchlich wie die erste Dimension: denn unser Beitrag zum Aufbau einer gerechten und solidarischen Gesellschaft im Dienste des Lebens und der Hoffnung geschieht im Zeichen des Reiches Gottes".
Bischof José Ionilton Lisboa de Oliveira will im Amt des stellvertretenden Präsidenten, „im Dienste dieser Seelsorge den Kampf für die Verteidigung von Land, Wasser und Waldbeständen unterstützen". Dies sei in seiner Diözese Itacoatiara im brasilianischen Amazonasgebiet "wichtig, notwendig und arbeitsintensiv".
Die Kommission für Landpastoral wurde am 22. Juni 1975 unter schwierigen Bedingungen im Kontext einer Militärdiktatur gegründet. Sie sollte eine prophetische Stimme sein, die die problematische Situation der Landarbeiter vor allem im Amazonasgebiet anprangerte, die ausgebeutet und versklavt wurden, nachdem man sie zuvor von ihren Grundstücken vertrieben hatte. In Brasilien arbeiten auch heute noch zwischen 25.000 und 30.000 Menschen unter sklavereiähnlichen Bedingungen.
(LMM/LG) (Fides 09/04/2018)