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Lima (Fides) - Drogenhandel dürfe nicht als zusätzliche Bedrohung für die Gesellschaft wahrgenommen werden, sondern müsse als hauptsächliche Gefahr betrachtet werden. In Peru erzielten Drogengeschäfte einen Umsatz von über 3 Milliarden Dollar pro Jahr und "das Problem wird jeden Tag größer", so Marilú de Cossio, Gründerin und Vorsitzende der therapeutischen Gemeinschaft für Straßenkinder "Instituto Mundo Libre", der einzigen Einrichtung dieser Art in Peru. Der größte Schwachpunkt in dieser Situation seien die Familien, da es in einem ein Drittel der Familien keine väterliche Figur gibt. So sei es möglich, dass Kriminelle sich die affektiven Defizite von Problemfamilien zunutze machen, um die Jüngeren in den Verkauf von Drogen einzubeziehen. Dabei gebe es auch präzisen Strategien, um in Schulen und armen Viertel nach neuen Konsumenten zu suchen.
Angesichts eines solchen Szenarios setzt sich auch die Erzdiözese Lima aktiv für die Förderung der Familie als Grundlage der Gesellschaft ein. Bei der 20. Vollversammlung der Erzdiözese Lima im Jahr 2015 wurde die Schaffung von "Zentren zur Förderung und Beratung der Familie und Lebensschutz" in den Pfarreien vorgeschlagen und heute gibt es sie in vielen Gemeinden. Das Schlussdokument der letzten Synode zitierte Kardinal Juan Luis Cipriani, Erzbischof von Lima, in seinem letzten Hirtenbrief: "Es ist notwendig, in jeder Pfarrei eine Familienseelsorge einzurichten, damit die einzelnen Familienmitglieder in allen Lebensabschnitten begleitet werden können“. Auch Papst Franziskus wünsch sich in " Amoris Laetitia eine Seelsorge, bei der das Evangelium der Familie im Mittelpunkt steht.
Marilú de Cossio, die seit über 30 Jahren in der Rehabilitation und Wiedereingliederung von Straßenkindern tätig ist, bietet Kindern und Jugendlichen in ihrer Einrichtung einen angenehmes Umfeld und arbeitet für ganzheitliche Therapie mit verschiedenen Fachleuten zusammen. "Es ist für uns wichtig, dass wir ihnen unter geistlichen, psychiatrischen und psychologisch Gesichtspunkten helfen. Bischof Carlos García von Lurín schickt uns jeden Samstag Seminaristen und Katechisten, die die Kinder auf die Sakramente der christlichen Initiation vorbereiten“. Marilú di Cossi bekräftigt dass 89% der jungen Leute, die das vollständige Rehabilitationsprogramm beenden, das Problem überwinden und erklärt: "Heute sind viele von ihnen Geschäftsführer in Firmen oder Rechtsanwälte oder sie arbeiten als Mechaniker oder als Techniker in vielen Bereichen. Es ist wahr, dass nicht jeder gerettet werden kann, aber es lohnt sich alles zu tun, was wir können". Denn in den vergangenen Jahren habe das Institut insgesamt 2.500 Minderjährige reintegrieren können.
Nach Angaben der "Nationalen Kommission für Entwicklung und drogenfreies Leben" gibt in Peru jedes Jahr rund 70.000 neue Cannabis-Konsumenten. Auch der jüngste Bericht des Gesundheitsministeriums aus dem Jahr 2017 weist darauf hin, dass Drogenkonsum in der Altersgruppe zwischen 19 und 24 Jahren in den Jahren von 2010 bis 2015 zugenommen hat.
(D.B) (Fides 22/02/2018)