Afrika im Jahr 2005: Überblick über herausragende Ereignisse

Samstag, 14 Januar 2006

Beim Ziehen einer Bilanz des soeben vergangenen Jahres in Afrika, wollen wir der Hoffnung Raum lassen, sei es auch im Bewusstsein der schwerwiegenden Probleme die diesen Kontinent noch immer bedrücken. Leider haben auch im Jahr 2005 Hungersnöte, Krankheiten wie Malaria und AIDS und Buergerkriege Millionen von Flüchtlingen geschaffen und den afrikanischen Kontinent verwundet. Unter den Problemen ist die Hungersnot, durch Trockenheit und Heuschreckenschwärme verursacht, die Länder wie Niger, Malawi und andere Zonen des meridionalen Afrikas getroffen hat und trifft.
Einige Länder leben in politisch schwierigen und komplexen Situationen, wie Togo im Nach- Eyadema und die Elfenbeinküste, deren Krise seit September 2002 andauert ohne Aussicht auf eingreifende Lösungen. Die Geisel des Krieges hat den afrikanischen Kontinent leider noch nicht verlassen. Grosse Teile Sudans, der Demokratischen Republik Kongo, Ugandas und Burundis sind immer noch von dramatischen Konflikten geplagt, deren hauptsachliche Opfer Zivilisten sind, vor allem Frauen und Kinder. Die Tragödie des Krieges hat andere Dramen hervorgerufen, wie jenes der Millionen von Flüchtlingen, die nach der Flucht vor jetzt bereits beendeten Kriegen, versuchen erneut in ihre Heimatländer- und dörfer zurückzukehren. Angola, Sudan, Burundi, Liberia sind einige der Länder die das Problem der Unterbringung von Millionen von Flüchtlingen und Obdachlosen bewältigen müssen. Weiter Spannungen kommen von den Konflikten über die Verteilung der Ressourcen, vor allem der Erdölressourcen, wie es in einigen Zonen Nigerias geschieht.
Aber neben diesen negativen Daten gibt es auch andere, die von einem Afrika zeugen, das trotz vieler Mühen versucht, sich von einer Situation zu befreien, die unabwendbar und unveränderbar scheint, aber in Wirklichkeit verbessert werden kann. Einige Länder haben wesentliche Fortschritte auf dem Weg der Demokratie gemacht. Es gab konstitutionelle Referenda (in Kenia und Demokratische Republik Kongo), in Liberia, das noch vor wenigen Jahren von einem Buergerkrieg heimgesucht war, fanden erstmals wirklich freie und demokratische Wahlen statt und vielleicht ist es kein Zufall, dass die Wähler eine Frau als Staatsoperhaupt erkoren haben - die erste in Afrika. Gerade die afrikanische Frau arbeitet oft an der Front für die Pazifisierung und die Erziehung zur Demokratie. In der Demokratischen Republik Kongo, zum Beispiel, sind viele Frauen, Laien und Ordensschwestern, aktiv im Einsatz in der durch die Kirche geförderten Erziehung zum staatlichen Engagement tätig.
Trotzdem sind die afrikanischen Frauen noch immer auf sozialer, schulischer und sanitären Ebene diskriminiert. Viele afrikanische Frauen müssen noch heute das Praktizieren der sexuellen Mutilation über sich ergehen lassen.
Die katholische Kirche hat die Prozesse der Entwicklung und Veränderung ermutigt und mit Gebet und Tat begleitet, Die Bischöfe haben oft ihre Stimme hören lassen, um Missbräuche und Mängel zu verurteilen, um den Armen Gehör zu verleihen, um Menschen in Not zu trösten. Auf kirchlicher Ebene wurde der 10- jährige Jahrestag der apostolischen Schreibens „Ecclesia in Africa“ gefeiert. Dies war nicht nur ein festliches Ereignis, sondern ebenso die Gelegenheit für verschiedene Bischofskonferenzen, den in den letzten zehn Jahren vollbrachten Weg zu beurteilen. Unter den bedeutsamsten Ereignissen erinnern wir an das von einigen Bischofskonferenzen organisierte Treffen anlässlich der 10 Jahre seit Publikation des apostolischen Schreiben „Ecclesia in Africa“, welches im September vergangenen Jahres in Yaoundé, Hauptstadt von Kamerun, stattgefunden hat. In der Versammlung, an welcher mindestens 20 Bischöfe und zahlreiche Priester und Ordensleute teilnahmen, wurde eine Bilanz bezüglich 7 Punkten des apostolischen Schreibens gezogen: Neuevangelisierung, Erziehungssystem, Einsatz im kirchlichen Leben,, Sanität, Inkulturation, Gerechtigkeit und Frieden, soziale Kommunikation.


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