Seoul (Fides) - "Als Christen sind wir verpflichtet, das Leben der Menschen zu schützen. Die Lehre der katholischen Kirche macht deutlich, dass der menschliche Embryo als menschliches Wesen betrachtet werden soll und niemand …ein ungeborenes Leben töten darf", so der Erzbischof von Seoul Kardinal Andrew Yeom Soo-jung in seiner diesjährigen Weihnachtsbotschaft.
In seiner Botschaft äußert sich der Kardinal zu einem Thema, dass in den vergangenen Wochen der Öffentlichkeit des Landes kontrovers diskutiert wurde, seitdem eine Debatte über die Liberalisierung von Abtreibungen angestoßen wurde. In diesem Zusammenhang betont der Kardinal die Bedeutung der "Achtung des menschlichen Lebens" und zitierte die Enzyklika Laudato Si von Papst Franziskus: "Ein erzieherischer Weg, die Schwachen anzunehmen, die uns umgeben und die uns manchmal lästig oder ungelegen sind, scheint nicht machbar, wenn man nicht einen menschlichen Embryo schützt, selbst wenn seine Geburt Grund für Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten sein sollte? (Laudato sì, 120).
Zu Beginn der Botschaft wendet sich der Kardinal an alle koreanischen Gläubigen, insbesondere an die Ausgegrenzten, die Kranken und die "Brüder und Schwestern im Norden". "Jesus kommt als verletzliches Kind in diese Welt. Wir wollen deshalb darüber nachdenken, wie wir die Ausgegrenzten und Verletzlichen in unserem Umfeld behandeln. Behandeln wir sie so, wie wir Jesus behandeln würden?", so der Kardinal.
Der Kardinal verurteilt in seiner Botschaft auch Krieg, Terrorismus und Gewalt in aller Welt und erinnert soziale Probleme wie zunehmende Ungleichheit, Kollektivismus und verschiedene Arten von Diskriminierung.
„Wenn wir über die einfache Geburt Jesu nachdenken“, so der Kardinal weiter, „sollten wir uns immer daran erinnern, uns selbst in Demut zu üben …. Als Christen sind wir verpflichtet, das menschliche Leben zu schützen“. Besonderes Augenmerk solle dabei älteren und armen Menschen sowie Zuwanderern und Arbeitern, Kindern und Frauen gewidmet werden und den junge Menschen, „die die Hoffnung verloren haben".
An die politischen Führer appelliert Kardinal Yeom mit der Bitte, "die Würde ihrer Mitbürger zu schützen und sich um Gemeinwohl zu bemühen“. "Der Respekt vor dem Leben ist die Grundlage für das Wohlergehen der Gesellschaft“, so der Kardinal abschließend.
(PA) (Fides 21/12/2017)