Rom (Fides) - „Unser Gründer, der selige Joseph Allamano, ermutigte uns, uns auch um den Preis des Lebens in den Dienst der Mission zu stellen, und die Anerkennung des Martyriums von Schwester Leonella ist ein neuer Impuls für uns, wenn es darum geht, die Mission furchtlos zu leben", so Schwester Renata Conti, Consolata-Missionarin und Postulatorin des Seligsprechungsprozesses ihrer Mitschwester Leonella Sgorbati in einem Kommentar zur Anerkennung des Martyriums der Ordensfrau durch die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse und der Zustimmung von Papst Franziskus.
Die italienische Missionsschwester Leonella Sgorbati wurde am 17. September 2006 in Mogadischu (Somalia) von mehreren Killern ermordet, als sie sich auf dem Weg in das Krankenhaus befand, in dem sie tätig war. Zusammen mit ihr starb auch ihr somalischer Leibwächter Mohamed Mahamud.
"Unsere Ordensgemeinschaft hat die verschiedenen Phasen des Seligsprechungsprozesses in großer Erwartung verfolgt“ so Schwester Renata, „und heute ist die Freude groß. Beim Generalkapitel unseres Instituts im 2011 wurde beschlossen, den Seligsprechungsprozess für Schwester Leonella auf den Weg zu bringen, damit sie zum Vorbild für alle werden kann, die ihre Mission im heutigen Kontext leben.“
Die Schwestern der Gemeinschaft der Consolata-Missionarinnen in Somalia, zu der Schwester Leonella gehörte, befinden sich zwar derzeit nicht im Land, doch die Mission sei nicht geschlossen worden, so Schwester Renata, in der Hoffnung, dass sich Möglichkeiten zur Rückkehr eröffnen und die Schwestern ihren Dienst wieder aufnehmen können. Man hoffe, dass die Seligsprechung einen Beitrag dazu leisten wird. "Wir wissen, dass die Menschen in Somalia Schwester Leonella nicht vergessen haben, denn sie tragen sie in ihrem Herzen. Dies gilt auch für Kenia, wo sie dreißig Jahre lang als Missionarin tätig war", so Schwester Renata. Anfang Dezember werden die sterblichen Überreste von Schwester Leonella vom Friedhof des Nazareth-Krankenhauses in der Nähe von Nairobi, wo sie zur Zeit begraben ist, in die bei Gläubigen sehr beliebte Flora Hostel-Kirche überführt werden.
Schwester Leonella Sgorbati wurde am 9. Dezember 1940 in Rezzanello di Gazzola, in der Provinz Piacenza (Italien), geboren und trat im Mai 1963 in den Orden der Consolata Missionsschwestern ein, wo sie im November 1972 ihre ewigen Gelübde ablegte. Nach dem Besuch der Krankenpflegeschule in England wurde sie 1970 wurde er nach Kenia geschickt. Von 1970 bis 1983 war sie dort in verschiedenen Krankenhäusern am Stadtrand von Nairobi tätig. Seit 1985 unterrichtete sie an der Krankenpflegeschule des Meru-Krankenhauses in Nkubu. Am 26. November 1993 wurde sie zur Oberen der Consolata-Missionsschwestern für die Region Kenia gewählt. In diesem Amt war sie sechs Jahre lang tätig.
2001 hielt sich Schwester Leonella mehrere Monate lang Mogadischu auf, die Möglichkeiten für den Aufbau einer Krankenpflegeschule in einem örtlichen Krankenhaus zu prüfen, das dort von einem Hilfswerk betrieben wurde. Am 18. April 2002 begann der Unterricht in der Berufsschule, wo die ersten Schüler im Jahr 2006 ihr Abschlussdiplom erhielten. Schwester Leonella war es gelungen zahlreiche bürokratische Hindernisse zu überwinden, damit ihre Schüler ein von der Weltgesundheitsorganisation international anerkanntes Diplom erwerben konnten. Am 17. September 2006 wurde die Ordensfrau aus dem Hinterhalt getötet (vgl. Fides 18/9/2006; 20/9/2006; 25/9/2006; 27/9/2006).
(SL) (Fides 10/11/2017)