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Chennai (Fides) – Die Tötung von weiblichen Föten ist in ganz Indien verbreitet. Selektive Abtreibungen und die Zunahme der Tötung von Mädchen sind in vielen Teilen Indiens ein schwerwiegendes soziales Problem. Die Zahl der Tötung von weiblichen Föten nimmt rasch zu und sind in den indischen Städten ein Kasten und Klassen übergreifendes Problem. Der Verband der Indischen Ärzte schätzt, dass jedes Jahr rund fünf Millionen weibliche Föten abgetrieben werden. “Besonders allarmierend ist die Tatsache, dass selektive Abtreibungen auch in den wohlhabenden Bevölkerungsschichten weit verbreitet sind. Es ist erschreckend, dass der Wunsch nach einem Sohn Menschen so verroht, dass sie bereit sind, ein ungeborenes Leben zu töten so die Ärztin und Ordensschwester Devadoss Joseph Margaret von den Missionsschwestern von Don Bosco.
“Eine weitere Form des Frauenmordes ist die absichtliche Tötung von Mädchen innerhalb des ersten Lebensjahres. Wenn Mädchen trotzdem geboren werden, werden sie verstoßen oder in den Abfall geschmissen. Manchmal werden sie verbrannt oder vergiftet. Sie werden verkauft, ermordet, gefoltert und geschlagen", so Schwester Margaret.
Kinder leiden auch unter den durch ihr Geschlecht bedingten Risiken, sie dürfen keine Schule besuchen, werden zur Arbeit oder zur Ehe gezwungen und misshandelt. Mädchen die verheiratet werden, haben kein Recht auf Bildung und dürfen nicht arbeiten. Verbreitet ist auch die Angst vor einem sozialen Abstieg durch die Geburt eines Mädchens, da Mädchen als negativer wirtschaftlicher Faktor betrachtet werden.
“Damit wir die Tötung von weiblichen Föten und den Mord an Mädchen verhindern können, misshandelte Mädchen befreien und ihr Wohlergehen fördern können, müssen wir vor allem Tests zur Bestimmung des Geschlechts abschaffen”, so Schwester Margaret, „An zweiter stelle müssen wir ein Umfeld schaffen, das ungeborene Kinder ohne Vorurteile im Hinblick auf das Geschlecht annimmt. Drittens müssen wir daran erinnern, dass keine Gesellschaft sich ganzheitlich entwickeln kann, wenn die andere Hälfte diskriminiert wird. Viertens wird kein Gesetz Erfolg haben, so lange Wir als Gesellschaft nicht die Würde, die Freiheit und die Gleichberechtigung weiblicher Nachkommen fördern. Wir müssen sie als Bereicherung betrachten”.
(PN/AP) (Fides 30/9/2017)