Sydney (Fides) – Da die Lebenszeit sich verlängert hat, “müssen wir ein gerechtes und mitfühlendes Land werden, in dem es Solidarität zwischen den Generationen gibt”, so der Leiter des Rates für soziale Gerechtigkeit der Australischen Bischofskonferenz, Bischof Antoine-Charbel Tarabay, zum Programm der Bischöfe für das soziale Jahr 2016-2017.
“Australien muss ältere und schwächere Menschen davor schützen, dass sie sich als Last für die Gesellschaft empfinden”, heißt es in einer Verlautbarung. Dabei erinnern die Bischöfe an den wichtigen Beitrag älterer Menschen zum Leben der Gemeinschaft, Nach Schätzungen wird in Australien die Zahl der über 65jährigen (heute 3,6 Millionen) zunehmen und bis zur Hälfte des Jahrhunderts auf 8,9 Millionen ansteigen. Rund 75% der Männer und 85% der Frauen erreichen das Pensionsalter in einem guten Gesundheitszustand und haben eine weitere Lebenserwartung von rund 20 Jahren.
“Es besteht die Gefahr, dass die Gesellschaft, die auf einen demographischen Wandel nicht vorbereitet ist, dies als wirtschaftliche Bedrohung betrachtet“, so Bischof Tarabay weiter, „Es gibt bereits Begriffe wie „Generationen-Diebstahl“ oder unschöne Vergleiche zwischen der arbeitenden Bevölkerung und Rentnern”.
“Unsere Gemeinschaft muss garantieren, dass Kosten und Vorteile für die alternde Bevölkerung ausgeglichen sind. Dort wo die Politik die Verlängerung des Arbeitslebens anregt, müssen auch schwächere Menschen vor Armut geschützt werden“.
Die australischen Bischöfe prangern unterdessen eine “Wegwerfkultur” an, die alte Menschen als überflüssig betrachtet und wünschen sich eine “Kultur der mitfühlenden Pflege”, die Menschen in ihren letzten Lebensjahren begleitet und wertschätzt.
(PA) (Fides 6/9/2016)