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Kabul (Fides) – Die indische Menschenrechtsaktivistin Judith D'Souza (40) wurde am vergangenen 9. Juni in der Region Qala-e-Fatullah in der Nähe von Kabul (Afghanistan) entführt. Die indische Staatsbürgerin arbeitete seit Juli 2015 für die Nichtregierungsorganisation “Aga Khan Foundation” in Kabul als technische Beraterin. Vor dem Umzug nach Kabul war sie 15 Jahre lang als Spezialistin für Soziales und Umwelt in Westbengala, Pondicherry, Tamil Nadu und Orissa tätig. D'Souza stammt aus Kalkutta und besuchte katholische Schulen und Universitäten. Seit 2000 setzte sich aktiv für Genderfragen, Armutsbekämpfung und Umweltschutz ein und arbeitete dabei mit verschiedenen Organisationen zusammen. Für die Aga Khan Foundation in Kabul entwickelt D'Souza Forschungs- und Entwicklungsstrategien für die Emanzipierung von Frauen.
“Die Entführung von Judith D'Souza zeigt nicht nur, wie gefährliche es für Frauen ist, in Afghanistan zu arbeiten, sondern stellt auch das Scheitern der Regierung unter Beweis, was konkrete Schutzmaßnahmen für gefährdete Frauen anbelangt“, so der Menschenrechtsaktivist William Gomes. “Wir machen uns große Sorge um Judith D'Souza und befürchten, dass ihre Entführung direkt mir ihrem friedlichen Engagement für den Schutz der Menschenrechte in Verbindung steht“.
Die afghanische Zivilgesellschaft und andere internationale Organisationen fordern die afghanischen Behörden in einem Schreiben an Präsident Ashraf Ghani auf “umgehend alle notwendigen Maßnahmen für die Freilassung von Judith D'Souza und die Sicherstellung ihrer physischen und psychischen Integrität und Sicherheit zu ergreifen“. Außerdem sollen “umgehend sorgfältige und unabhängige Ermittlungen im Zusammenhang mit der Entführung auf den Weg gebracht werden, damit die Entführer der Justiz übergeben werden“.
(PA) (Fides 13/6/2015)