AFRIKA/GUINEA BISSAU - NACH DEM STAATSSTREICH LEITET DER KATHOLISCHE BISCHOF VON BISSAU DEN NATIONALEN ÜBERGANGSRAT. KOMMENTAR AUS DEM BISCHOFSSITZ

Dienstag, 16 September 2003

Bissau (Fidesdienst) – „Damit soll die Rolle der Kirche in der Vergangenheit und in der Gegenwart des Landes gewürdigt werden“, kommentierten Stimmen aus dem Bischofssitz die Ernennung von Bischof José Camnate na Bissign von Bissau an die Spitze des Nationalen Übergangsrates. Dieser Organismus soll die Bildung einer provisorischen Regierung vorbereiten, die die Regierungsgeschäfte bis zur Einberufung von Neuwahlen übernehmen soll.
Nach dem gewaltlosen Staatsstreich vom Sonntag, den 14. September, kehrt Guinea Bissau langsam wieder zur Normalität zurück. „Der Flughafen der Hauptstadt funktioniert und die Grenzen wurden wieder geöffnet; die Menschen gehen auf die Strassen“, berichten Beobachter gegenüber dem Fidesdienst. Am gestrigen 15. September hatte die Militärjunta unter Leitung des Oberbefehlshabers der Streitkräfte, General Verissimo Correia Scabre bereits Gespräche mit den Oppositionsparteien und mit Vertretern aus Kirche und Gewerkschaften angekündigt. Im Verlauf dieser Gespräche wurde die Bildung eines Übergangsrates beschlossen, den Bischof Camnate leiten soll.
„Die internationale Staatengemeinschaft hatte den Putsch zwar verurteilt, doch man ist sich Bewusst, dass der gestürzte Staatspräsident Kumba Yalla die Regeln der Demokratie nicht eingehalten hatte, nachdem er bereits mehrmals Neuwahlen hatte verschieben lassen. Die Militärs haben eingegriffen, weil sie die Legalität im Land wieder herstellen wollen, sie wollen nicht lange an der Macht bleiben. Bisher haben sie ihre Versprechen gehalten“, so die Fidesquellen abschließend. (LM) (Fidesdienst, 16/9/2003 – 24 Zeilen, 231 Worte)


Teilen: