Bhubaneswar (Fides) – Ein Internetportal soll dokumentieren, unter welchen Schwierigkeiten die Überlebenden der antichristlichen Massaker in Orissa unter sozialen, rechtlichen und religiösen Aspekten heute noch leiden: die Initiative brachten Menschenrechtsaktivisten, Juristen, Anwälte, Akademiker, Schriftsteller und Künstler gemeinsam auf den Weg, die vor allem Mängel der Justiz bei der Verurteilung der Verantwortlichen beklagen.
Wie Pfarrer Ajaya Kumar Singh aus Orissa betont, bietet das Internetportal (www.kandhamal.net) Informationen, Daten und Dokumente für diejenigen, die den Überlebenden der Gewalt Rechtsbeistand leisten aber auch für alle, die sich über die Ereignisse informieren wollen. Außerdem möchte man auf das „Scheitern der Regierungen in Orissa und Indien aufmerksam machen, was die Wiedergutmachung gegenüber den Opfern anbelangt“.
Zwei Ermittlungskommissionen, die vom Ministerpräsidenten von Orissa, Naveen Pattnaik, eingerichtet wurden, legten ihre Berichte Ende 2015 vor. Bisher wurden die Berichte jedoch noch nicht veröffentlicht. Der antichristlichen Gewalt fielen im Jahr 2008 etwa einhundert Christen zum Opfer, 8.500 Häuser und 395 Kirchen wurden verwüstet. Nach Schätzungen verließen infolge der Gewalt seither mindestens 56.000 Christen ihre Heimat.
(SD-PA) (Fides 26/2/2016)