Bogotà (Fides) – Lateinamerika gehört zu den gefährlichsten Regionen für Menschenrechtsaktivisten: viele bezahlten ihr Engagement für das Landrecht, die Umwelt, Indios oder Homosexuelle bereits mit dem Leben. Dies berichtet die Organisation Front Line Defenders.
Wie aus einer Verlautbarung der Organisation hervorgeht, kamen in den ersten 11 Monaten des Jahres 2015 weltweit insgesamt 156 Menschenrechtskämpfer gewaltsam ums Leben oder starben in Haft. Dies bedeutet einen Anstieg um 15% im Vergleich zum Vorjahr. Über die Hälfte starben in Lateinamerika und allein in Kolumbien wurden 54 Aktivisten ermordet.
"Der Schutz der Menschenrechte ist in Lateinamerika auch heute noch extrem gefährlich und Menschenrechtsbewegungen sowie friedliche Proteste werden zunehmend kriminalisiert. Extreme Gewaltbereitschaft ist weiterhin ein besorgniserregendes Problem“, heißt es in dem Bericht der Organisation.
In Lateinamerika sind vor allem Aktivisten gefährdet die sich für Landrechte und den Schutz der Indios vor den Auswirkungen von großen Bergwerksprojekten oder der Waldrodung in Zentralamerika, Kolumbien, Mexiko, Peru und Ecuador einsetzen.
In Brasilien wurden insbesondere Aktivisten bedroht, die für die Rechte der Ka'apor und Guarani-Kaiowá eintreten und Opfer von Unternehmen wurden, die illegal im Amazonasgebiet tätig sind oder von Bauern, die Anspruch auf die ursprünglich von Indios besiedelten Gebiete erheben. (CE) (Fides, 11/01/2016)