Rom (Fidesdienst) – „Ich bin am Nachmittag des 13. September (Samstag) aus Bissau abgereist und haben nichts gesehen, was auf die Vorbereitung eines Staatsstreichs hätte schließen lassen“, berichtet Pater Agostino Martini, Verantwortlicher der Provinz Venedig der Minderbrüder, im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Doch es stimmt, dass die Menschen das Verhalten von Staatspräsident Kumba Yalla satt hatten, von dem sie wussten, dass er oft betrunken war und den sie für das ihm übertragene Amt nicht geeignet hielten“.
Nach Ansicht von Pater Martini, der Guinea Bissau bisher insgesamt 11 Mal besucht hatte, „hat sich die Wirtschaftslage des Landes im Laufe der letzten Jahre in beachtlichem Maß verschlechtert und die ständige Verschiebung des Wahltermins hatte ein Klima der Spannung entstehen lassen“.
„Die Situation ist momentan relativ ruhig“, berichten die Minderbrüder aus der Gemeinschaft aus Brand, „Die Menschen gehen auf die Straßen, Geschäfte bleiben geöffnet und die Menschen gehen auch ungestört zur Arbeit. Auch die Franziskaner Schwestern in unserem Gesundheitszentrum arbeiten regulär weiter. Die Militärs vom Komitee für die Wiederherstellung der konstitutionellen Ordnung und Demokratie haben sich bereits mit Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Kirche zu Gesprächen über eine provisorische Regierung unter der Leitung eines Zivilisten getroffen.“
In Guinea Bissau gibt es 6 Franziskanergemeinschaften, denen 13 Brüder aus der Provinz Venedig und ach einheimischen Ordenspriester angehören. Das Seminar der Franziskaner wird derzeit von 6 Philosophie- und 2 Theologiestudenten besucht.
Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA wurden die Grenzen und der Flughafen am noch am 15. September wieder geöffnet. (LM) (Fidesdienst, 15/9/2003 – 26 Zeilen, 253 Worte)