AFRIKA/BURUNDI - Bürgerkriegsgefahr in Burundi: “Die Lage ist äußerst explosiv”

Freitag, 6 November 2015 krisengebiete  

Bujumbura (Fides) – “Wir erfahren die Befürchtungen der internationalen Staatengemeinschaft im Hinblick auf die Situation in unserem Land am eigenen Leib, den wir sehen jeden Tag Leichen auf den Straßen, die während der Nacht in Bujumbura und anderen Teilen Burundis ermordet wurden” so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Bujumbura, der Hauptstadt Burundis, wo die Lange nach der umstrittenen Wahl des Präsidenten Pierre Nkurunziza für eine dritte Amtszeit kritisch ist.
“Auch heute Morgen wurden die Leichen zweier Menschen gefunden, wie fast jeden Morgen, während es in der Nacht zu Schießereien in verschiedenen Stadtvierteln der Hauptstadt kommt”, so der Beobachter weiter. “Die Lage ist äußerst explosiv, auch weil die Regierung ein Ultimatum gestellt hat, das am 7. November abläuft, in dem Oppositionsgruppen zum Niederlegen der Waffen aufgefordert werden. Andernfalls soll dies mit Waffengewalt erzwungen werden, wo bei Polizei und Armee zum Einsatz kommen sollen”.
“Die Menschen fliehen in Massen aus den Vierteln, wo die meisten Proteste gegen Nkurunziza stattfinden, weil sie nicht wissen, was nach Ablauf des Ultimatums geschieht”, so der Beobachter. “Dies geschieht auch in den Provinzen, wo es immer mehr Vertriebene gibt”.
“Doch es nützt wenig, wenn man der Opposition die Waffen wegnimmt, so lange die Ursachen des Konflikts nicht durch den Dialog beseitigt werden. Auch wenn es gelingt, Waffen zu beschlagnahmen, werden nach einem Monat wieder neue Waffen zur Verfügung stehen, denn wir leben in einer Region in der viele Waffen im Umlauf sind”.
Sowohl die Afrikanische Union als auch die International Crisis Group warnen vor dem Risiko eines Bürgerkriegs in Burundi. (L.M.) (Fides 6/11/2015)


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