AFRIKA/ZENTRALFRIKANISCHE REPUBLIK - Nach weiteren Unruhen wünschen sich Bürger Stabilität

Donnerstag, 1 Oktober 2015

Bangui (Fides) – Zu heftigen Ausschreitunten zwischen den “Anti-Balaka”-Milizen und den Einheiten der MINUSCO kam es in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik am 39. und 30. September.
Dies berichten einheimische Beobachter, die betonen, dass es für die Blauhelme der Vereinten Nationen nicht einfach war “einen Feind zu besiegen, der sich in Häusern und Gassen versteckt, die für Panzerfahrzeuge unzugänglich sind. Schließlich hat die MINUSCO jedoch wieder die Kontrolle über die Stadt erlangen können. Doch es gab eine noch unbekannte Zahl von Toten und Verletzten, auch unter der Zivilbevölkerung”.
An der Protestkundgebung am 30. September, bei der der Rückzug der französischen Einheiten und der Rücktritt der Übergangsregierung gefordert werden sollten (vgl. Fides 29/9/2015), nahmen unterdessen nur wenige Bürger teil. Nur wenige hundert Demonstranten versammelten sich am Place des Martyrs, so dass die Kundgebung von den Organisatoren verschoben wurde.
Obschon die vergangene Nacht relativ ruhig verlief, bleibt das Klima angespannt. Trotzdem wurde in den Stadtvierteln, in denen weniger Kämpfer der “Anti-Balaka”-Miliz stationiert sind, die Geschäfte wieder geöffnet wurden und ambulante Händler stellten am Straßenrand ihrer Stände wieder aufstellen.
Gegen 15 Uhr kehrten die Übergangs-Präsidentin Catherine Samba Panza und der Oberbefehlshaber der MINUSCO, Parfait Onanga-Anyanga, aus New York zurück.
Kurz danach starteten die Anti-Balaka-Milizen erneut einen Angriff auf den Sitz des Nationalen Übergangsrates und nachdem sie dort von den Sicherheitskräften zurückgedrängt wurden, plünderten sie den Sitz des Welternährungsprogramms und eines medizinischen Hilfswerks und große Tankstelle.
Nach Ansicht des Beobachters “ist offensichtlich, dass die Bevölkerung nicht an einer Destabilisierung der Institutionen interessiert ist. Doch es besteht weiterhin das Problem, das die Präsidentin sofort nach ihrer Rückkehr wird lösen müssen, einen Dialog mit denjenigen Vertretern der ‘Anti-Balaka’-Milizen auf den Weg zu bringen, die dazu bereit sind”.
“Es scheint, als ob die Gefahr eines Sturzes der Institutionen gebannt ist, doch die öffentliche Ordnung ist noch lange nicht gewährleistet”, so der Beobachter. (L.M.) (Fides 1/10/2015)


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