Lahore (Fides) – Die Umkehr der Tendenz zur Diskriminierung von Nichtmuslimen bei der Vergabe von öffentlichen Arbeitsplätzen fordert die bischöfliche Justitia-et-Pax-Kommission in Pakistan in einem Schreiben an den Premierminister der Provinz Punjab. „ Es ist eine Revision der Beschäftigungspolitik notwendig, damit Diskriminierung auf der Grundlage der Religionszugehörigkeit auf allen Ebenen verhindert wird und die Chancengleichheit aller Bürger gewährleistet ist”, heißt es in dem Schreiben.
Die Kommission erinnert daran, dass “in Pakistan, in dem 97% der Einwohner Muslime sind, viele Nichtmuslime in unterschiedlichen Ämtern im Bildungs- und Gesundheitswesen, in der Armee und im Bereich der Menschenrechte zur Entwicklung beigetragen haben”. „Junge Menschen aus nichtmuslimischen Glaubensgemeinschaften sind heute Bereit im öffentlichen Bereich mitzuwirken und sind dafür gut ausgebildet”, so die Kommission weiter.
Die Kommission erinnert auch daran, dass das Ministerium für Dienstleitung und Verwaltung der Provinz Punjab zwar ein bereits existierendes Gesetz anwendet, auf dessen Grundlage 5% der Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor mit Nichtmuslimen besetzt werden müssen, “doch leider handelt es sich bei den vorbehaltenen Arbeitsplätzen immer um niedrige Arbeiten”.
Als Beispiel zitiert die Kommission eine am vergangenen 16. September veröffentlichte Ausschreibung des Punjab Institute of Cardiology, in der Stellen für Nichtmuslime nur für Reinigungskräfte ausgeschrieben sind.
“Die pakistanische Regierung beteiligt sich an den Millenniumszielen, die jedem Menschen Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt garantieren”, heißt es in dem Schreiben, deshalb “sollte auch religiöse Diskriminierung überwunden werden, die dazu führt, dass für Nichtmuslime eine solche Chancengleichheit nicht gewährleistet ist”. (PA) (Fides 25/9/2015)