AFRIKA/NIGERIA - Vertriebene kehren trotz weiterer Anschläge nach Maiduguri zurück

Mittwoch, 23 September 2015

Abuja (Fides) – In Maiduguri, der Hauptstadt des nigerianischen Staates Borno kommt es immer noch zu Anschlägen der Boko Haram, zuletzt am vergangenen 20. September, als mindestens 54 Menschen starben. Trotzdem kehren die ersten Flüchtlinge in die Stadt zurück.
“Die ersten Einwohner kommen wieder in die Stadt zurück”, so der Sprecher der Diözese Maiduguri Pfarrer Gideon Obasogie im Gespräch mit der englischen Abteilung von Radio Vatikan. “Viele Dörfer, Schulen, Wohnungen, Krankenhäusern und Brücken wurden von den Bomben der Boko Haram vernichtet“, so Pfarrer Obasogie weiter, „Der Alltag und die Fortbewegung finden in diesem Teil Nigerias unter schwierigen Umständen statt“.
“Ein Großteil unserer Gläubigen kehrt trotzdem zurück, doch viele sind krank, hungrig und traumatisiert”, so der katholische Geistliche weiter. “Unsere Gemeinden brauchen Hilfe, weshalb Bischof Oliver Dashe Doeme den ungewöhnlichen Beschluss gefasst hat, Priester in die Dörfer zu Schicken, wo die Sicherheit kaum garantiert ist. Er möchte, dass Priester die Menschen bei der Rückkehr in ein normales Leben begleiten”.
Ein Zeichen der Hoffnung sei die Weihe dreier Priester aus einer der Gemeinden, die von Boko Haram bombardiert und geplündert wurden. Trotz der Angst vor neuen Anschlägen seien viele Gläubige auch aus entlegenen Gebieten des Bistums zum Weihegottesdienst gekommen.
“Die Regierung unter Präsident Buhari tut ihr Bestes um die Aufständischen zu bekämpfen”, so Pfarrer Obasogie weiter, „Die Armee befindet sich auf dem Vormarsch und befreit viele Gemeinden, die von den Terroristen kontrolliert wurden. Trotzdem leben viele Menschen noch immer in der Angst vor der Präsenz von Selbstmordattentätern in Städten und Dörfern”. (L.M.) (Fides 23/9/2015)


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