VATIKAN - „Hindus und Christen solidarisch“ lautet das Thema der Botschaft des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog zum Diwali-Fest 2005

Mittwoch, 26 Oktober 2005

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Zum Diwali-Fest 2005, das auch als Deepavalo oder Fest der Öllampen bekannt ist und dieses Jahr von vielen Hindus am 1. November gefeiert wird, schrieb der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog eine vom Vorsitzenden des Rates, Erzbischof Michael L. Fitzgerald, unterzeichnete Botschaft an die hinduistischen Gläubigen zum Thema „Hindus und Christen solidarisch“. Das Fest, dessen Symbolik auf die Mythologie des Altertum zurückgeht, erinnert vor allem an den Sieg des Lichts über die Dunkelheit und der Wahrheit über die Lüge, des Lebens über den Tot und des Guten über das Böse. Die eigentlichen Festlichkeiten dauern drei Tage und stehen am Anfang eines neuen Jahres. Schwerpunkt ist dabei die Versöhnung in den Familien, insbesondere zwischen Brüdern und Schwestern und die Verehrung Gottes.
„Möge diese Zeit der Feste eurem Geist und eurem Körper Erholung schenken und euch im Geist erneuern, damit ihr die Schwierigkeit des Alltag mutig und hoffnungsvoll angehen könnt“, heißt es in der Glückwunschbotschaft. Der freudige Charakter der religiösen Feiern könne sich leider nicht, wie dies jeder wünschen würde auf die ganze menschliche Existenz ausdehnen: „Religiöse Feste erinnern uns an die geistliche Dimension des Lebens und die Suche nach dem wahren Sinn und bieten uns damit Gelegenheit, über die Bedeutung tragischer Ereignisse in unserem Leben oder in unsrem Umfeld nachzudenken“. DER Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog zitiert in seinem Schreiben ausdrücklich den Tsunami. Katastrophe im Indischen Ozean Ende des vergangenen Jahres und die damit zusammenhängende Zerstörung, Trauer und Leid. „An den von dem Tsunami betroffenen Orten hat die Solidarität über religiöse Grenzen hinaus vielen Opfern Hoffnung geschenkt. Helfergruppen verschiedener Religionen arbeiteten unermüdlich, um Leid sofort zu lindern und den Wiederaufbau zu beginnen. In einer Zeit, in der der aggressive Säkularismus zuzunehmen und der Respekt für die grundlegenden menschlichen Werte oft zu schwinden scheint, kann eine solche Zusammenarbeit zwischen Personen verschiedener Religionen in der heutigen Welt zu neuem Respekt für die Religionen führen.“
Die Botschaft erinnert auch an das vierzigjährige Jubiläum des Konzilsdekrets „Nostra Aetate“ über die Beziehungen der Kirche zu den Nichtchristen und endet mit einer Aufforderung zur zukünftigen Zusammenarbeit auf der Suche nach angemessenen Lösungen für Probleme unabhängig davon, „ob diese klein oder groß, lokal oder international sind“. (SL) (Fidesdienst, 26/10/2005 - 32 Zeilen, 283 Worte)


Teilen: