Hafnarfjördur (Fidesdienst) - Obschon sie erst vor einem Jahr nach Island kamen, wo sie sich in Hafnarfjördur, rund eine Viertel Stunde von Reykjavik entfernt niederließen, konnten die Schwestern vom Institut der Dienerinnen des Herrn und der Jungfrau von Matará bereits einige Initiativen zum Jahr der Eucharistie organisieren. „Island wird wie andere Teile Europas als ‚Missionsgebiet’ betrachtet“ so Mutter Maria, die Obere der Schwersterngemeinschaft, „doch die Besonderheit hier besteht darin, dass der katholische Glaube erst heute wieder entdeckt wird, nachdem die evangelisch-lutherische Religion über Jahrhunderte hinweg die einzige Religion gewesen war. Für die Ortskirche war der Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1989 sehr bedeutend“. Bisher haben sich erst wenige Menschen der katholischen Kirche genähert, an den katholischen Gottesdiensten nehmen nur wenige teil, doch „der Grund dafür ist nicht der mangelnde Glaube, sondern das Unwissen über die Religion.“. „Dies macht die Mission hier für uns besonders interessant“, so die Ordensfrau.
Während der vergangenen zwei Jahrhunderte ging nach Aussage von Mutter Maria viel liturgisches Material verloren. „Eine der Schwestern der Karmelitinnen vom Heiligen Herzen Jesu, die im Norden der Insel tätig sind, hat zusammen mit einer Gruppe kompetenter Laien die Stundenliturgie in die Landessprache übersetzt. Dies war ein Geschenk Gottes an die im Jahr der Eucharistie, denn damit können wir nicht nur zur eucharistischen Anbetung einladen, sondern zusammen mit den Gläubigen auch auf Isländisch vor dem Allerheiligsten beten“. Außerdem veranstalteten die Schwestern eine Wallfahrt vom Pfarrhaus ihrer Gemeinde zum Dom in der Landeshauptstadt Reykjavik, wo ein gemeinsamer Gottesdienst gefeiert wurde. Das Ende des Jahres der Eucharistie wurde ebenfalls mit einem festlichen Gottesdienst begangen.
Obschon die Schwestern hauptsächlich mit dem Erlernen der Landessprache beschäftigt sind und vor allem Versuchen, Zeugnis vom christlichen leben abzulegen, konnten sie auch langsam ihre Arbeit mit Kindern beginnen. „In unserer St. Josephs-Pfarrei gibt es eine sonntägliche Oratoriumsgruppe im Stil der Salesianer von Don Bosco. Jeden Freitag nehmen rund 45 Kinder an unserer Gruppe teil: wir spielen mit ihnen und essen anschließend gemeinsam Pizza und das isländische „Nami“-Gebäck. Diese macht großen Eindruck auf die Kinder und viele fragen uns, weshalb wir das alles tun. Die meisten Kinder sind evangelisch, doch wir haben bei manchen von ihnen gesehen, dass sie, ohne sich dessen richtig bewusst zu sein, vor dem Allerheiligsten Sakrament verweilten“, so die Missionarin abschließend. (RG) (Fidesdienst, 25/10/2005 - 33 Zeilen, 392 Worte)