AFRIKA/NIGERIA - VON DER STEINIGUNG ZUM SATELLITENPROJEKT

Dienstag, 9 September 2003

Lagos (Fidesdienst) – Afrika ist heute noch mehr als früher ein Kontinent der Gegensätze zwischen dem Streben nach einer oft vom Westen auferlegten Modernität und alten Traditionen und Gesetzen, die oft gegen die Menschenrechte verstoßen. Ein Beispiel dafür ist Nigeria, von wo aus am 26. September der erste vollständig in Afrika entworfene und hergestellte Satellit starten wird und wo heute immer noch Frauen wegen Ehebruch gesteinigt werden. Von der Steinigung zum Satellitenprojekt. Im Jahr 2003 leben technologischer Fortschritt und die Barbarei der juridischen Unkultur zusammen. Dies gilt nicht nur für Nigeria oder für Afrika, doch im Fall von Nigeria ist dies offensichtlich, dass es als Symbol für eine gemarterte Menschheit betrachtet werden kann.
Es bleibt zu hoffen, dass das nigerianische Raumfahrtprogramm friedlichen Zwecken dienen wird: zum Beispiel um Satelliten zu schaffen, die von Afrika zur besseren Nutzung der eigenen Ressourcen genutzt werden können; dies könnten Satelliten zur Beobachtung oder für meteorologische Zwecke sein; oder Satelliten, die der Telekommunikation dienen. Es könnten Satelliten sein, die Fernunterricht ermöglichen. Auf diese Weise wäre das Satellitenprojekt ein Anlass zum Feiern für all diejenigen, denen die Zukunft Afrikas am Herzen liegt. Es bleibt deshalb zu wünschen, dass das Projekt nicht nur militärische Ziele verfolgt. Im Übrigen hatte auch das rassistische Südafrika bis vor zehn Jahren Weltraumprojekte zu militärischen Zwecken geplant. Diese Projekte wurden nach dem Ende der Apartheid eingestellt, so dass Nigeria nun die Führungsrolle übernehmen konnte. (LM) (Fidesdienst, 9/9/2003 – 22 Zeilen, 238 Worte)


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