AFRIKA/MALAWI - „Das Gebet wird den Monat Oktober im von der Hungersnot erschöpften Malawi begleiten“, so ein Monfortaner Missionar

Dienstag, 11 Oktober 2005

Lilongwe (Fidesdienst) - „Während des ganzen Monats Oktober werden sich christliche und muslimische Gemeinden vor allem dem Gebet widmen und hoffen, dass sie dadurch zu einer Wende der Situation beitragen können, die den Verantwortlichen aus den Händen zu gleiten scheint. Auch im muslimischen Fastenmonat Ramadan, in dem sich die muslimischen Gläubigen vor allem dem Gebet widmen, und der in allen christlichen Gemeinden als Rosenkranzmonat begangen wird, ging der Mond am Horizont Malawis auf“, schreibt der Monfortaner Pater Giorgio Gamba, der seit Jahrzehnten in Malawi lebt. In Malawi sind derzeit über vier Millionen Menschen von der Hungersnot bedroht.
„Das Thema Hunger stand auch im Mittelpunkt eines von Montfort Media alle zwei Monate veranstalten Treffens des Balaka Debating Club. Das Informationszentrum der Monfortaner möchte mit diesen Treffen den Erfahrungsaustausch fördern. Die allerseits sehr beliebt Begegnung und wurde inzwischen schon zum zwanzigsten Mal veranstaltet“, schreibt Pater Gamba. Beim letzten Treffen setzten sich die Teilnehmer insbesondere mit folgenden Themen auseinander: Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, Politik, Familienrecht und Anspruch der Frau auf das Erbe, die Probleme der Stadt Balaka.
„Das Treffen schafft Gemeinschaft und gegenseitiges Vertrauen und ermöglicht Montfort Media eine gewisse Präsenz unter den Menschen“, so der Missionar weiter, der in diesem Zusammenhang auch verschiedene Diskussionsbeiträge zitiert: „in muslimischer Ortsvorsteher betonte, man spreche zwar viel vom Hunger, doch die Menschen in den Dörfern wüssten noch nicht, was es bedeute gar nichts mehr zu haben. Man habe auch vorgeschlagen, Elefanten aus Indien zum importieren, um die Felder zu bewirtschaften, andere seien der Meinung die Waldrodungen seine nicht der Grund für die Hungersnot, da es auch Hunger gegeben habe als es in Malawi noch Bäume gab, andere wiesen darauf hin, dass man die Ernährungsgewohnheiten ändern müsse, doch man könne sich nicht mehr lange darüber unterhalten, was angepflanzt werden soll oder nicht, denn der Hunger sei inzwischen so groß, dass man auf Getreidelieferungen angewiesen sei, bis es im März 2006 die nächste Ernte gebe“.
„Der Gedanke an die kommenden Monate erscheint den Menschen wie ein Abenteuer. Doch die Menschen wollen versuchen, selbst etwas zu unternehmen, um nicht allein auf Hilfen aus dem Ausland angewiesen zu sein. Man sieht schon die ersten Menschen, die sich von Bambusblättern, Früchten und wilden Kräutern ernähren“, so Pater Gamba abschließend. (LM) (Fidesdienst, 11/10/2005 - 33 Zeilen, 385 Worte)


Teilen: