ASIEN/INDONESIEN - AUF DEN MULUKKEN GIBT ES IMMER NOCH 200.000 OBDACHLOSE UND NACH DEM KRIEG GEHÖRT DIE REGION ZU DEN ÄRMSTEN IN INDONESIEN

Freitag, 5 September 2003

Ambon (Fidesdienst) – Über 200.000 Obdachlose; eine Wirtschaft, die immer noch auf den Aufschwung wartet; ein Fremdenverkehrssektor, der sich im Stillstand befindet; fehlende Mittel für den Wiederaufbau von Infrastrukturen, wie Straßen, Universitäten, Schulen und Krankenhäusern; christliche und muslimische Familien, die nur mit Mühe durch den Handel mit Landwirtschaftsprodukten und den Fischfang überleben können. Dies ist die schwierige Situation, in der sich die Molukken (Ostindonesien) derzeit befinden, wo sich von 1999 bis 2001 protestantische Christen und Muslime heftige Gefechte lieferten, wie sie Bischof Petrus Canisius Mandagi von Amboina in einem Bericht an den Fidesdienst beschreibt.
Infolge von Kriegen, Gewalt und Zerstörung sind die Molukken eine der ärmsten Regionen in Indonesien geworden: deshalb sind Maßnahmen der Zentralregierung zur Normalisierung der Region dringend notwendig. Zu diesem Zweck trafen sich vor kurzem in Ambon Delegierte der Zentralregierung und der örtlichen Behörden mit Bankiers und Unternehmern aus der Region. Man war sich einig, dass der Notstand, der ein Jahr nach Kriegsbeginn im Jahr 2000 ausgerufen worden war, bald möglichst aufgehoben werden sollte. Im Mai dieses Jahres war der Notstand bereits im nördlichen Teil der Molukken aufgehoben worden, während er im Süden des Archipels immer noch in Kraft ist. Die Inselgruppe war in zwei Verwaltungseinheiten aufgeteilt worden, damit das Territorium besser kontrolliert und die Aktivitäten paramilitärischer Gruppen besser verhindert werden können.
Zu den Hauptproblemen der Region gehören nach Angaben des vor Ort tätigen Jesuit Refugees Service immer noch die rund 200.000 Flüchtlinge und Vertriebenen: 39.000 Familien leben weiterhin in Aufnahmelagern, in denen zu Beginn des Krieges teilweise rund 350.000 Menschen untergebracht waren. Bis heute konnten rund 150.000 Menschen wieder ihn ihre Wohnungen zurückkehren, doch insgesamt 200.000 Menschen, die nicht in ihre Wohnungen zurückkehren konnten oder deren Dörfer durch den Krieg zerstört wurden, brauchen weiterhin Hilfe. (PA) (Fidesdienst, 5/9/2003 – 30 Zeilen, 315 Worte)


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