Rom (Fidesdienst) - In den Ländern des südlichen Afrika wächst die Gefahr einer drohenden Hungersnot. „Die Regierung in Malawi hat in einem Rundschreiben an alle ausländischen Botschaften mit Blick auf eine drohende Lebensmittelknappheit in den kommenden Monaten um internationale Hilfe gebeten“, berichten Beobachter aus kirchlichen Kreisen. „Die Regierung im benachbarten Sambia hat eine solche Bitte noch nicht ausgesprochen, weil sie wahrscheinlich die Situation im eigenen Land für noch nicht so bedrohlich hält wie im Nachbarland“. In Malawi war die letzte Ernte die schlechteste in den vergangenen zehn Jahren. Die Gründe für die schlechten Erträge in der Landwirtschaft sind das unregelmäßige Klima, die Auswirkungen von Aids auf die ländliche Bevölkerung, wo die Arbeitskräfte dezimiert wurden. Außerdem beeinträchtigt das Fehlen von Düngemitteln die Ernteerträge. Im Süden Malawis sind die Getreidepreise in den Monaten von April bis Juli um 50% angestiegen, während die Preise im Zentrum des Landes im selben Zeitraum um 21% anstiegen. Nach Schätzungen werden allein in Malawi werden rund 2 Millionen Menschen auf internationale Hilfen angewiesen sein.
Auch in Mosambik sind Hunderttausende von einer Lebensmittelkrise bedroht, sollte die internationale Staatengemeinschaft nicht die notwendigen Mittel zur Überwindung einer dramatischen Lebensmittelknappheit zur Verfügung stellen. Auch in diesem Land beeinträchtigt die Aids-Pandemie und deren Auswirkungen auf die ländliche Bevölkerung die Bewirtschaftung der Felder. In Mosambik stieg der Getreidepreis in den vergangenen Monaten je nach Region um 30-40%.
Wie das Ernährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) mitteilt, werden rund 190 Millionen Dollar benötigt, damit rund 8,5 Millionen Menschen in Lesotho, Malawi, Mosambik, Swaziland, Simbabwe und Sambia während der schlimmsten Zeit der Krise von Dezember bis April mit Lebensmittelhilfen versorgt werden können. (LM) (Fidesdienst, 23/09/2005 - 25 Zeilen, 275 Worte)